Oberhausen. Das letzte Kirmes-Eis von Schmalhaus wird in Oberhausen-Sterkrade serviert. Fans fragen den Eiswagen-Chef oft nach einem festen Ladenlokal.

Zum Dahinschmelzen ist die Gefühlslage der Schausteller wahrlich nicht. Aber Eisbudenbesitzer Kristoffer Krenz blickt zufrieden zurück auf sein Gastspiel über zwölf Wochen vor dem Technischen Rathaus in Oberhausen-Sterkrade: „Die Treue der Oberhausener hat uns überrascht – und wirklich gefreut.“

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Am Montag, 31. August, haben Kirmes-Fans die letzte Gelegenheit, die süße Kalorienbombe von Schmalhaus zu schlecken. Bis dahin möchte Krenz seine Ladentheke täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet halten. Die hiesigen Karussell- und Budenbesitzer durften nach dem Corona-Aus für die Sterkrader Fronleichnamskirmes über drei Monate an verschiedenen Orten in der Stadt verkaufen.

Schmalhaus: Eis-Fans reisen aus Dortmund und Herne an

„Dafür sind wir der Stadtverwaltung sehr dankbar“, sagt Krenz. Dass die temporären Standorte die Rummelplätze finanziell nicht ersetzen können, war schon vor dem Start klar. „Wir hatten allerdings über die komplette Zeit einen konstanten Zulauf. Das Geschäft ist nach dem Start nicht deutlich abgeflacht.“

Abschied von Oberhausen-Sterkrade: Für Kristoffer Krenz (2. v.li.) und sein Team endet das dreimonatige Gastspiel vor dem Technischen Rathaus.
Abschied von Oberhausen-Sterkrade: Für Kristoffer Krenz (2. v.li.) und sein Team endet das dreimonatige Gastspiel vor dem Technischen Rathaus. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Dass die Kirmes-Flaute das gesamte Ruhrgebiet im Würgegriff hat, merkte Krenz auch an den Nummernschildern der parkenden Autos. „Die Leute sind aus Herne, Moers – sogar aus Dortmund für eine Eistüte angereist.“

Normalerweise hätte sich der in Buschhausen entstandene Traditionsbetrieb in sechster Generation mit der Eismaschine in die Nachbarstädte begeben – nun war es umgekehrt.

Nach dem Ende der Eiszeit in Sterkrade geht es für den Schmalhaus-Wagen in die Werkstatt. „Umbauarbeiten, die wir normalerweise im Winter durchführen, ziehen wir vor.“ Die Kirmessaison hat sich, nach den temporären Popup-Parks in Dortmund und Düsseldorf, so gut wie erledigt.

In den kommenden Wochen soll sich entscheiden, ob zumindest kleine Weihnachtsmärkte (mit Kirmes-Eis) möglich sind. Großveranstaltungen bleiben nach der jüngsten Ankündigung aus der Politik mindestens bis zum Jahresende tabu.

Schmalhaus: Rezept fürs Kirmes-Eis ist ein Geheimnis

Häufig wird Krenz von Stammkunden nach einem festen Schmalhaus-Standort gefragt, der über das gesamte Jahr öffnet – womöglich in einem eigenen Ladenlokal. Neu sei dieses Thema nicht, gibt Krenz zu.

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Allerdings fehlt dem übersichtlichen Team letztlich die Zeit, sobald die Kirmesplätze wie erhofft wieder öffnen. „So etwas muss man intensiv selbst betreuen“, sagt der Kirmesmann. „Wir stellen unser Eis immer frisch vor Ort her. Und nur mein Vater und ich kennen das Rezept.“