Oberhausen. Die Oberhausener SPD reagiert auf den Unmut von Autofahrern, Firmeninhabern und Anwohnern – und kritisiert das Baustellenmanagement der Stadt.

Die Oberhausener SPD hat das Baustellenmanagement der Stadt massiv kritisiert: Zwar seien die Investitionen in die Infrastruktur in Oberhausen dringend notwendig, aber die Koordination der verschiedenen Bauarbeiten unterschiedlicher Behörden und Auftraggeber sei katastrophal, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Die Bürger seien massiv verärgert.

„Wenn man es ironisch ausdrückt, könnte man sagen: Die Stadtverwaltung macht gerade beste Werbung dafür, das Auto stehenzulassen“, beurteilt Thorsten Berg, OB-Kandidat der Oberhausener SPD, die aktuelle Baustellensituation in der Stadt. „Doch leider ist den meisten Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, das Lachen längst vergangen.“

Zu viele Straßen gleichzeitig Baustelle?

„Bei der Einrichtung der Baustellen fehlt jegliche Koordination, die Information ist oft unzureichend, und das müssen die Verkehrsteilnehmer täglich ausbaden“, erklärt SPD-Planungspolitiker Ulrich Real. Dies zeige sich nicht nur an den zahlreichen Staus überall im Stadtgebiet. So macht nach Angaben der Fraktion eine Kleine Anfrage des Stadtverordneten Klaus Kösling zu Straßenbaustellen im Norden der Stadt die Probleme deutlich: Die Erlenstraße bleibt wegen Arbeiten für den Bau des Edeka-Lagers bis Ende des Jahres gesperrt. Die Kanalbauarbeiten an der Bahnstraße, die seit Mai laufen, haben sich verlängert: Hier geht die Stadt nun von einer Bauzeit bis ins erste Quartal des kommenden Jahres aus.

Plötzliche Vollsperrung in Osterfeld

In Osterfeld sorgt nach Beobachtung der SPD unter anderem die plötzliche Vollsperrung der Vestischen Straße für fünf Wochen für Unmut. Dort wird nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht. „Die Kommunikation war einmal mehr mangelhaft“, rügt Osterfelds Bezirksbürgermeister Thomas Krey. „Eine dünne Meldung über den Facebook-Auftritt der Stadt am selben Tag, an dem die Straße gesperrt wird, ist einfach nicht bürgerfreundlich. Die Anwohner wurden nicht im Vorfeld informiert, die Bezirksvertretung ebenfalls nicht.“ Der SPD-Politiker weist darauf hin, dass die nahe Fahrnhorststraße wegen einer Baustelle auch noch verengt ist.

Berg sieht auch noch die Straße Heiderhöfen in Alstaden als Beispiel für ein Versagen der Baustellen-Koordinatoren. „Für Unternehmen, die auf die gute Erreichbarkeit ihres Gewerbes angewiesen sind, ist schlechtes Baustellenmanagement schlicht existenzbedrohend“, hat Thorsten Berg in Gesprächen erfahren. „Hier muss Oberhausen, muss die Stadtverwaltung viel besser werden, ganz klar.“