Oberhausen. Im Stadtnorden von Oberhausen sieht’s derzeit nicht gut aus für Autofahrer: Bahnstraße, Emmericher Straße, Holtstegstraße – überall Baustellen!

Autofahrer im Stadtnorden von Oberhausen benötigen besonders viel Geduld: Schon seit Monaten ist dort eine der wichtigsten Verbindungs-Achsen gesperrt. Auf der Bahnstraße zwischen Holten und Schmachtendorf wird derzeit im Abschnitt vom Am Handbruch bis Wallensteinstraße die Kanalisation erneuert. Hoffnung ist hier nur mittelfristig in Sicht: Noch bis zum Juni 2020 sind laut dem Bauschild vor Ort diese umfangreichen Kanalarbeiten terminiert.

Einspurig und ampelgeregelt rollt der Verkehr aus Schmachtendorf in Richtung Holten über die Bahnstraße.
Einspurig und ampelgeregelt rollt der Verkehr aus Schmachtendorf in Richtung Holten über die Bahnstraße. © WAZ OB | Michael Bresgott

Derzeit ist die Bahnstraße aus Richtung Holten lediglich bis in Höhe Holzstraße zu befahren; danach gibt es allein für die Linienbusse der Stoag ein Durchkommen. Aus Richtung Schmachtendorf können die Autofahrer zwar die Bahnstraße nutzen, allerdings nur einspurig und zeitaufwändig – durch eine Behelfsampel geregelt.

Viele haben sich längst individuell eine passende Ausweichroute zurechtgelegt, Gerade in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden ist die Bahnstraße ja normalerweise auch eine wichtige Strecke für Pendler in diesem Stadtbereich.

Das sieht auch einer unserer Leser so, der uns am Mittwoch verärgert eine E-Mail schickte: „Die Bahnstraße ist nun seit Ewigkeit vollgesperrt“, klagt der Oberhausener, der an der Holtstegstraße wohnt und beim Blick aus dem Fenster Folgendes festgestellt hat: „Der komplette Verkehr läuft nun über die Holtstegstraße in die Richtungen Schmachtendorf, Dinslaken, Autobahn 3 und Duisburg.“ Die nahe Grashofstraße werde von den Autos dagegen eher gemieden, auch weil die Tempobegrenzung die Autofahrer dort nerve.

„Kinder könnten nicht mal sicher die Straße überqueren“

Bahnstraße: Seit Mai 2019 rollen die Bagger

Im Baustellen-Portal der Stadt ist das geplante Bauende an der Bahnstraße bereits für April 2020 ausgewiesen.

Seit Mai 2019 laufen hier schon die umfangreichen Arbeiten zur Kanalisations-Erneuerung.

Doch offiziell steht die Holtstegstraße für diese Art von Ausweich- und Durchgangsverkehr gar nicht zur Verfügung, wie vor Ort auch Schilder unübersehbar deutlich machen: Sie ist lediglich für „Anlieger frei“ und zudem als Wohnstraße mit einer Tempo-30-Regelung ausgestattet. Ein Leser hat beobachtet: „Das alles wird seit der Sperrung der Bahnstraße komplett ignoriert!“ Von morgens bis abends laufe hier jetzt der Verkehr, beinahe schon „wie auf der A3“, so der gefrustete Oberhausener. Niemand halte sich an das Tempolimit oder sonstige Regelungen. Und das gehe nun schon seit Monaten so. Die Kinder könnten morgens nicht mal sicher die Straße überqueren, um zum Bus zu gelangen oder die Straßenseite wechseln.“

Auch auf der Emmericher Straße wird gebuddelt und gebaut.
Auch auf der Emmericher Straße wird gebuddelt und gebaut. © WAZ OB | Michael Bresgott

Der Verkehrslärm erreiche unterdessen eine Pegel wie an an einer Hauptstraße – „nur dass die Anwohner hier keine Lärmschutzmaßnahmen verbaut haben“, so ein Leser, der seit Mittwoch sozusagen komplett von Baustellen umzingelt ist – denn: „Jetzt ist eine weitere Baustelle auf der Holtstegstraße in Höhe Hausnummer 18 eröffnet worden. Die Anwohner wurden nicht informiert, lediglich Parkplätze gesperrt.“

Baustelle auch an Emmericher Straße

Die angespannte Baustellensituation im Stadtnorden wird zudem noch durch einen weiteren Schauplatz ergänzt: Bis zum 4. Quartal 2020 wird die viel befahrene Emmericher Straße im Abschnitt zwischen Habichtstraße und Bahnstraße ausgebaut – eine dringend nötige Maßnahme, die allerdings die Verkehrssituation im Stadtnorden nochmals stressiger macht. Ein Leser hat dazu folgenden Vorschlag parat: „Es könnte von Vorteil sein, das Baustellenmanagement zu verbessern.“