Oberhausen. Die Oberhausener CDU möchte große Grünflächen in der Stadt miteinander verbinden. Zur Vision gehört auch ein Badestrand an der Emscher.
Mit einer Idee, die das Stadtbild von Oberhausen nachhaltig ändern würde, wirbt die Oberhausener CDU um Wählerstimmen. Die Christdemokraten wünschen sich einen „Central Park“ für Oberhausen – ein riesiges Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. Zur Vision gehört auch ein Badestrand an der dann renaturierten Emscher.
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Die Grundlagen sind bereits vorhanden – mit dem Kaisergarten, der angrenzenden Emscher-Insel, dem Waldgebiet Grafenbusch und dem Olga-Park in Osterfeld beispielsweise. „Wir möchten die Flächen, die wir ohnehin schon haben, miteinander verbinden“, sagt Fraktions-Chefin Simone-Tatjana Stehr. Die teils viel befahrenen Straßen sollen dabei überdeckelt werden, das heißt, unter einem breiten Grünstreifen verschwinden.
Hamburg, Berlin, Oberhausen
Schwer vorzustellen, wenn man an der Konrad-Adenauer-Straße steht und Autos im Sekundentakt vorbeirauschen oder sich zu Stoßzeiten im Stau aneinanderreihen. Von hier aus soll man über einen grünen Gürtel tatsächlich bis zum Waldgebiet Grafenbusch oder zum Olga-Park gelangen? Tatsächlich gibt es ähnlich große Projekte bereits in Deutschland: Weil die Autobahnen rund um Hamburg stark ausgebaut werden, baut die Hansestadt sogenannte Lärmschutzdeckel, um Anwohner zu schonen. Der Verkehr wird durch einen Tunnel geführt, der „Deckel“ darüber ist begrünt und soll in der Oberhausener Version mit Geh- und Radwegen ausgestattet werden. Berlin wünscht sich ebenfalls ein solches Projekt und hat bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
Auch neue Brücken sind möglich, um die einzelnen Gebiete der künftigen „Grünen Lunge“ miteinander zu verbinden. „Man sieht es ja im Duisburger Zoo“, sagt CDU-Ratsfrau Gundula Hausmann-Peters. Eine Brücke führt dort über die Autobahn, die Fußgänger würden vom Straßenlärm aber nicht viel mitbekommen.
Beleuchtete Laufstrecke am Kanal
Belebt werden könnte der neue „Central Park“ aus Sicht der CDU mit einer beleuchteten Laufstrecke am Kanal entlang oder einer Badestelle auf der Emscherinsel – wenn der Emscher-Umbau abgeschlossen ist, das Abwasser unterirdisch fließt und das Flüsschen wieder unbegradigt durch Oberhausen mäandert. Auch kulturelle Veranstaltungen in der gesamten Anlage sollen ermöglicht werden – ähnlich wie im berühmten New Yorker Vorbild.
Sommergruß und Stadtrallye
Die ersten Plakate hängen. Doch nicht mit politischen Inhalten, sondern mit einem sommerlichen Gruß zum Start der Ferien will die Oberhausener CDU dieser Tage punkten. Zwei Motive gibt es, beide im Wimmelbild-Stil: eine Familie versorgt die ältere Nachbarin mit einer Bratwurst vom Grill, am Kanal verbringen die Oberhausener ihre Ferien: im Tretboot, beim Angeln oder Eis essend. Botschaft: „Schönen Sommer – wo auch immer!“
Der Gruß, der auch per Postkarte verteilt wird, soll vor allem jene Oberhausener erreichen, die wegen der Corona-Krise zu Hause bleiben (müssen). Für daheim gebliebene Familien hat die CDU eine Stadtrallye entwickelt: Mit dem Fahrrad geht es quer durch die drei Stadtteile Sterkrade, Osterfeld und Alt-Oberhausen. An verschiedenen Stationen gilt es, Fragen zu beantworten. Wer das jeweilige Lösungswort errät, kann Preise gewinnen. Alle Infos gibt es auf cdu-oberhausen.de.
Es ist ein langwieriges Projekt, das die CDU in ihr Wahlprogramm für die anstehende Kommunalwahl aufgenommen hat – ausgelegt für die kommenden Jahrzehnte. Weitere Vorschläge „für eine starke Umwelt und ein gutes Klima“, wie es im Programm heißt, könnten dagegen schneller in die Tat umgesetzt werden: neue Schnell-Trassen für den Radverkehr, intensive Dach- und Fassadenbegrünung, mehr Grünflächen in den Innenstädten. Platz für diese Grünflächen will die CDU schaffen, indem sie Quartiersparkhäuser errichtet und so weniger Parkraum auf den Straßen benötigt wird.
Die CDU möchte auch erreichen, dass bei Bauprojekten häufiger innovative Baustoffe eingesetzt werden, damit weniger Flächen versiegelt werden. Dadurch könne die Stadt Überflutungen entgegenwirken, mit denen Oberhausen aufgrund des Klimawandels und damit einhergehendem häufiger auftretendem Starkregen rechnen müsse. Aus ähnlichen Gründen solle die Stadt darauf achten, bei Sanierungen und Neubauten sogenanntes Sickerpflaster zu nutzen, das es dem Regen erlaubt, ins Erdreich zu sickern statt sich auf dem Asphalt zu stauen.