Oberhausen. Ausstellung im Rathaus führt durch die 120-jährige Historie des Unternehmens. Neue Emscheraue im Holtener Bruch sorgt für ökologische Aufwertung.

Mit dem Emscher-Umbau verändert die Emschergenossenschaft das Stadtbild in Oberhausen. Eine informative Ausstellung widmet sich nun der 120-jährigen Geschichte des öffentlich-rechtlichen Unternehmens. Eröffnet wurde sie am Donnerstag im Rathaus, Schwartzstraße 72, von Oberbürgermeister Daniel Schranz und Prof. Dr. Uli Paetzel, dem Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft. Die Ausstellung kann bis zum 25. Juni während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

„Die kompakte und übersichtliche Ausstellung“, so Uli Paetzel, „thematisiert neben den Rubriken Technik und Umwelt auch das Engagement unserer Emschergenossenschaft in den Bereichen Bildung und Gesellschaft.“ Bedeutender Raum auf den Foto- und Text-Tafeln gebührt natürlich dem Generationenprojekt des Emscher-Umbaus, in das die Emschergenossenschaft über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten mehr als 5 Milliarden Euro investiert.

Die Emschergenossenschaft ließ von Historikern ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus ergründen. Dieses beschädigte Bild zeigt Aushubarbeiten des Reichsarbeitsdienstes.
Die Emschergenossenschaft ließ von Historikern ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus ergründen. Dieses beschädigte Bild zeigt Aushubarbeiten des Reichsarbeitsdienstes. © Bildarchiv EGLV (Emschergenossenschaft)

Der Emscher-Umbau wird das Gesicht unserer Stadt verändern und die Lebens- und Aufenthaltsqualität erheblich verbessern“, sagt Daniel Schranz. „Oberhausen ist die Stadt mit der längsten Emscher-Strecke, zudem erhalten wir mit der neuen Emscher-Aue im Holtener Bruch einen echten ökologischen Schwerpunkt.“

„Die Aufarbeitung dieser Zeit war dringend geboten“

Neben den technischen Innovationen der vergangenen 120 Jahre widmet sich die Ausstellung auf einer Tafel auch den neuen wissenschaftlichen Forschungen zur Rolle des Verbandes während des Nationalsozialismus. „Die Aufarbeitung dieser Zeit war dringend geboten“, betont der promovierte Sozialwissenschaftler Uli Paetzel.

Die Info-Stelen widmen sich neben der Emschergenossenschaft auch den Projekten des Lippeverbandes, der seit seiner Gründung 1926 unter einem Dach mit dem älteren Partner verwaltet wird. Beide öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen pflegen als Leitidee das Genossenschaftsprinzip. Gemeinsam haben beide rund 1700 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen. In ihrer Obhut liegen rund 740 Kilometer Wasserläufe, 1320 Kilometer Abwasserkanäle, 350 Pumpwerke und fast 60 Kläranlagen.