Oberhausen. Die zweiköpfige Ratsgruppe „Offen für Bürger“ hat sich entzweit. Die Ratsherren gehörten einst dem Bürgerbündnis BOB an. BOB rechnet nun ab.
Zwischen den Zeilen der aktuellen Pressemitteilung des „Bündnis Oberhausener Bürger“ (BOB) kann man Genugtuung herauslesen, dass sich in der vergangenen Woche die zweiköpfige Ratsgruppe „Offen für Bürger“ (OfB) aufgelöst hat.
Die verbliebenen zwei Ratsmitglieder von BOB, Karl-Heinz Mellis und Peter Bruckhoff, sehen sich in der charakterlichen Einschätzung der beteiligten OfB-Ratspolitiker Albert Karschti (früher Grüne, Piraten, BOB, Bürgerliste) und Werner Nowak, beide anfangs Mitstreiter beim Bürgerbündnis BOB, bestätigt. Bei der Kommunalwahl 2014 hatte die Ende 2013 gegründete Wählergemeinschaft BOB auf Anhieb 8,6 Prozent der Stimmen geholt – und fünf Ratsmandate erobert.
BOB: Ende der Ratsgruppe OfB war absehbar
„Es war absehbar, dass die Zusammenarbeit von Karschti und Nowak als Gruppe nur von kurzer Dauer sein konnte. Spätestens jetzt muss allen Bürgern der Grund der mehrfachen Zersplitterung des 2014 so erfolgreichen Bündnis Oberhausener Bürger (BOB) klar sein“, urteilt BOB-Ratsherr Peter Bruckhoff. „Die umtriebigen Polit-Akteure Albert Karschti, Werner Nowak und Andrea-Cora Walther sind zu einer konstruktiven, kontinuierlichen politischen Zusammenarbeit gar nicht in der Lage.“
Das „Bündnis Oberhausener Bürger“ (BOB), welches seit 2014 von den beiden Gründungsmitgliedern Bruckhoff und Mellis geleitet wird, will den Blick lieber nach vorn richten. „Wirtschaftliche Interessen standen für uns nie im Vordergrund“, gibt BOB-Ratsmitglied Karl-Heinz Mellis an. „Uns ging es immer nur um die Sache und die Umsetzung des Bürgerwillens. Das wird bei BOB auch so bleiben.“
BOB sieht große Erfolge im Rat
BOB reklamiert zahlreiche politische Entscheidungen des Stadtrates als große Erfolge für sich: Bürger beteiligen, Rückführung der Stadttöchter ins Rathaus, mehr Sicherheit für Oberhausener. „Das bleibt in der Berichterstattung der Medien völlig unberücksichtigt“, kritisiert Bruckhoff – und behauptet: „Stattdessen wird jegliches Missverhalten ehemaliger BOB-Fraktionsmitglieder ausgenutzt, um BOB eine satte Ohrfeige zu verpassen. Dieser Ur-Alt-Schnee von vorgestern bleibt uns an den Schuhen kleben.“
BOB wird nach eigener Aussage als „das Original“ der 2013 gegründeten Wählergruppe zur Kommunalwahl am 13. September 2020 antreten. Das Bürgerbündnis verspricht: „Wir werden uns bürgernah, unabhängig und sachbezogen mit den Themen der Stadt Oberhausen auseinandersetzen und hoffen auf eine faire, konstruktive Diskussion.“