Oberhausen. Der Zimmermann präsentierte den Richtspruch und hob sein Glas aufs gute Gelingen – an der Erikastraße in Osterfeld wurde jetzt Richtfest gefeiert.

Ein rasantes Schulbau-Projekt für Osterfeld: Erst am 27. Juni 2019 wurde an der Erikastraße der Grundstein unter damals blauem Himmel gelegt; nun blinzelte auch beim Richtfest die Sonne durch die Wolken und verbreitete optimistische Stimmung: Rekordverdächtig schnell ist der Erweiterungsbau für die Robert-Koch-Grundschule am Standort der ehemaligen Hauptschule Eisenheim in die Höhe gewachsen.

„Hochverehrte Gäste, lasst Euch grüßen auf das Beste!“ Diesen Spruch aus dem Mund von Zimmermannsmeister Peter Kreyenborg hörten am Mittwochmittag zahlreiche Besucher und Offizielle auf dem Areal in Osterfeld. Oberbürgermeister Daniel Schranz blickte in seiner Ansprache auf den Wochenbeginn zurück; erst am Montag habe man ja den neuen Standort der Ruhrschule in Alstaden eingeweiht; mit dem Richtfest an der Erikastraße werde jetzt einem weiteren Grundschulstandort der Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet.

Umfangreiche Investitionen

„Oberhausen gibt im Zeitraum von 2016 bis 2022 auf Basis der Förderprogramme und der Eigenanteile insgesamt sage und schreibe 90 Millionen Euro für Investitionen in Schulen und Kindertageseinrichtungen aus, zusätzlich zur laufenden Instandhaltung“, unterstrich Schranz.

Aus für Heide-Schule nach 140 Jahren

Wenn die Robert-Koch-Grundschule zum Schuljahrsstart 2020/2021 an der Erikastraße ihren Betrieb aufnimmt, erweitert sie ihren Einzugsbereich um den Bereich der Osterfelder Heide-Schule.

Die Heide-Schule wird nach 140-jähriger Schulgeschichte spätestens mit Ablauf des Schuljahres 2021/2022 aufgelöst.

Die Investition an der Erikastraße beläuft sich auf rund 5,9 Millionen Euro, finanziert aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“. Damit wird an einem traditionsreichen Schulstandort nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der Schulbetrieb der Hauptschule Eisenheim wurde vor fast vier Jahren eingestellt, wie OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt erläuterte. Danach wurde das Gebäude bis Mai 2017 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Dann folgte der Abriss des Altgebäudes an der Erikastraße. Der Neubau knüpft jetzt in seinem Erscheinungsbild an diese Vorgeschichte an; an der Vorderseite ist bereits die Klinkerfassade zu erkennen und auch die Erhöhung für einen kleinen Uhrturm.

Ergänzungsbau wird modernisiert

Die Klinkerfassade ist schon gut zu erkennen an der Vorderseite des Neubaus.
Die Klinkerfassade ist schon gut zu erkennen an der Vorderseite des Neubaus. © FFS | Kerstin Bögeholz

Der aus den 1960er Jahren stammende Ergänzungsbau wurde – parallel zum Neubau – barrierefrei ertüchtigt und so umgebaut, dass er für Fachräume, für die Bibliothek und den Offenen Ganztag genutzt werden kann. Zum Schuljahrsstart 2020/2021 soll’s hier mit dem Lernen und dem schulischen Leben losgehen; Platz ist für 16 Klassen, da die Robert-Koch-Grundschule künftig vierzügig ist. Die gesamte Nutzfläche des zweigeschossigen Neubaus umfasst rund 1700 Quadratmeter, wobei nicht nur Klassenräume, sondern auch vier Differenzierungsräume, zwei Fachräume sowie ein WC-Trakt mit barrierefreien Toiletten zur Verfügung stehen.

Die rasanten Fortschritte auf der Schulbaustelle sind vor allem auch auf moderne Bautechniken zurückzuführen. Es werde mit vielen vorgefertigte Elementen gearbeitet, erklärt OGM-Geschäftsführer Horst Kalthoff. „So konnten neben großformatigen Steinen auch Betonfertigteile für die Konstruktion der Wände eingesetzt werden. Die Decken wurden mittels Filigran- sowie Spannbetonfertigteilen ausgeführt.“

Bald ist alles unter Dach und Fach

Pünktlich zum Schuljahrsauftakt soll nun alles unter Dach und Fach sein. Dann kann hier Ähnliches stattfinden wie erst am Montag an der Ruhrschule im Stadtsüden: Kinder und Lehrer erobern fröhlich ein neues Schulzuhause.