Oberhausen. Mit Klassikern und Neuerungen lockte die Fronleichnamskirmes nach Oberhausen. Die Stimmung war gut - das Wetter bremste aber die Besucherzahlen.

Der letzte Drehwurm hat angehalten, der finale Zuckerapfel ist verkauft: 380 Schausteller bauen ihre Karussells ab und verladen ihr Material. Die 190. Fronleichnamskirmes in Oberhausen-Sterkrade ist am späten Montagabend mit dem großen Feuerwerk beendet worden. Die Bilanz des Rummels fällt gemischt aus: Erst gab es fiese Gewitter, dann kam die Hitze. Am Ende zählten die Kirmesmacher innerhalb von sechs Tagen 750.000 Besucher.

Applaus für Avenger Royal und High Impress

„Wir sind knapp unterhalb der Besucherzahl von einer Million gelandet“, resümiert Horst Ohletz, der als städtischer Bereichsleiter die Sterkrader Kirmes begleitete. „Dennoch können wir uns über eine gelungene Familienkirmes freuen, bei der die Mischung aus bewährten Karussells und Neuigkeiten zusammen mit der Gastronomie und den Bespaßungsbuden funktioniert hat.“ Auch beim Aufbau und der Verkehrsumstellung hätte es keine Probleme gegeben.

Aufsteiger unter sich: Das Riesenpendel Apollo 13 lockte die Karussell-Fans auf dem Hirschberg an.
Aufsteiger unter sich: Das Riesenpendel Apollo 13 lockte die Karussell-Fans auf dem Hirschberg an. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Mit rasanten Fahrgeschäften wie Avenger Royal und Ghost Rider sammelte die Fronleichnamskirmes bei den Adrenalin-Anhängern Pluspunkte. Die Premieren-Laufgeschäfte Aqua Velis und Big Bamboo erhielten wegen ihrer Wassereffekte vor allem in der zweiten Kirmeshälfte Applaus.

Auf Klassiker wollten die Kirmes-Anhänger nicht verzichten. Die sich drehende Hochgeschwindigkeitspfanne High Impress auf dem Hirschberg, der Gondel-Wirbel Break Dance vor dem Eichelkampbunker und der Krakenarmtänzer Circus Circus am Neumarkt besaßen ein treues Stammpublikum. Insgesamt zählten die Macher 23 Großfahrgeschäfte und 15 Kinderkarussells.

Start des Kirmes-Heiligabends fällt ins Wasser

Ärgerlich: Der vor allem für die Gastronomie wertvolle Kirmes-Heiligabend fiel zwischenzeitlich ins Wasser. Zur Eröffnung im Biergarten „Zum Ritter“ strahlte noch die Sonne, dann duschten zwei Gewitter-Phasen den Rummel. Erst nach 21 Uhr zogen sich die Wolken zurück. Der Besuch ordentlich, aber deutlich weniger als im Vorjahr.

Abwärts! Die Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“ sorgte in der zweiten Kirmeshälfte für Erfrischungen.
Abwärts! Die Wildwasserbahn „Auf Manitus Spuren“ sorgte in der zweiten Kirmeshälfte für Erfrischungen. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Der Donnerstag lockte vor allem Familien, der Besuch war gut, doch Regen gab es auch hier. Der Freitagabend und Samstag punktete mit milderen Temperaturen, bevor ab Sonntag die Hitze die Regentschaft übernahm. So blieb es am Montag bei 33 Grad übersichtlich, kurz vor dem Feuerwerk um 23 Uhr wurde es dann rund um die Bierstände mit guter Sicht voller.

Die Stimmung passte aber an allen sechs Tagen. Die Polizei griff bei Keilereien ein - gemessen an der Besucherzahl hatten die Beamten jedoch relativ wenig zu tun. Am stark besuchten Freitag mussten die Polizei 42 Personen des Kirmesgeländes verweisen.

Viele Schausteller reisen weiter zur Rhein-Kirmes

Für die Kirmesmacher beginnt nach dem Ende schon die Planung für die 191. Ausgabe, die am 10. Juni 2020 startet. Bereits im Sommer werden die Bewerbungen für das kommende Jahr gesichtet. Viele Schausteller ziehen indes zur nächsten Großkirmes weiter: Vom 12. bis 21. Juli lockt die Rhein-Kirmes in Düsseldorf.