Jubel in Oberhausen: Olaf Malolepski singt von den Flippers
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Oberhausen. Sein Jackett glitzert immer noch: Flippers-Frontmann Olaf Malolepski hat beim Karneval in Oberhausen-Königshardt legendäre Hits aufleben lassen.
Sie singen „Weine nicht, kleine Eva“ und trotzdem hatten Fans des legendären Schlager-Trios „Die Flippers“ vor neun Jahren dicke Tränen in den Augen. Nach 44 Jahren im Musikgeschäft verabschiedeten sich Olaf Malolepski, Bernd Hengst und Manfred Durban (verstarb 2016) endgültig in den Ruhestand. Am Samstag trauten mehrere Hundert Besucher bei der Prunksitzung der 1. Karnevalsgesellschaft Königshardt in Oberhausen ihren Ohren kaum. In der ausverkauften Kiefernhalle blühte plötzlich die Lotusblume wieder auf.
Ein Flipper denkt nämlich nicht ans Altenteil – und macht als „Olaf der Flipper“ einfach solo weiter. Von einem ungewöhnlichen Imagewechsel, wie es Kollege Heino als Teilzeit-Rocker zuletzt vormachte, möchte der 73-Jährige aber nichts wissen. Sänger Olaf Malolepski brachte als Stargast der populären Narrensitzung sämtliche Flippers-Hits mit in den tobenden Saal – und nicht nur das. Sein markantes rotes Jackett glänzt wie in besten Zeiten. Alte Schule, hoher Nostalgie-Faktor.
Hits der Flippers erklingen am Mallorca Ballermann
Und vor der Bühne, da feierten sie tatsächlich Maskenball. Klatsch-Kolonnen und Tanz-Paare wechselten sich munter ab und sorgten für ständig beschäftigte Hände und Füße.
Selbst die Ohren von Flippers-Laien wurden mit verblüffend vielen Ohrwürmern geflutet: „Mexico – und ich träume mit dir in einer warmen Sommernacht“, „Sie will einen Italiener, mit schwarzen Haaren auf der Brust, die versteh’n was von Amore, das hat sie immer schon gewusst“, „Die rote Sonne von Barbados. Für dich und mich scheint sie immer noch.“
Olaf Malolepski zeigt sich gut in Form und erklärt das hohe Tempo auch umgehend: „Früher war ich schließlich einmal Sportlehrer!“ Selbst in den Megapark auf Mallorca haben es die Hits der Flippers längst geschafft. Zuletzt hatte Sänger Tobee den Klassiker „Lotusblume“ mit pochenden Bässen neu eingespielt. Olaf Malolepski spielt in Königshardt seine Charme-Erfahrung aus: „Wer braucht schon den Ballermann, wenn die Stimmung so schön ist wie bei euch!“
Party-Kapelle spricht vom Epizentrum des Wahnsinns
Richtig schön. Richtig schön warm, ging’s dann auch weiter. Zur steigenden Hallentemperatur spielte die Kapelle populäre Kölner Karnevalsschlager. „Superjeilezick“ (eigentlich von Brings) und „En d’r Kayjass Nummer Null“ (eigentlich von den Höhnern) sorgten für rheinische Mundart auf hohem Partyniveau. Das merkte auch die sechsköpfige Kapelle: „Wir werden euch als Publikum weiterempfehlen.“ Spaßfakten am Rande: Nach eigenen Angaben pustet Tacheles pro Show 4890 Konfetti-Schnipsel in die Luft und vergießt zweieinhalb Liter Schweiß.
Karneval in Königshardt – nur mit einer guten Kondition
Königshardt feiert weiter
Nach der Prunksitzung ist bei der 1. KG Königshardt noch nicht Feierabend. Die nächste Party folgt schon zur Weiberfastnacht am 20. Februar. Los geht es um 16 Uhr. Mit dabei sind in der Sporthalle Oranienstraße unter anderem Tim Toupet, Pures Party Glück und Dröpkes. Karten: 18 Euro.
Auch die Kinder klatschen wieder auf der Hardt. Die Kindersitzung startet am Freitag, 21. Februar, um 15.30 Uhr an gleicher Stelle. Das Programm: Kalibo, Kindergemeinschaftstanz, Spaß & Spiel, Tanzgarden, Stadtkinderprinzenpaar, Wahl des schönsten Kostüms. Karten: 5 Euro. Ticket-Bestellungen sind per E-Mail möglich: info@1kgk.de.
Viel Arbeitsfleiß steckte auch in den Tanzvorführungen der Königshardter Garden, die mehrfach das Programm garnierten. Dafür schallte Applaus fast wie in einer großen Arena. Überhaupt wollten die Narren hoch hinaus. Während die Tanzmädchen beim Showtanz in das Flugzeug von „Jeck Air“ stiegen und sich die Sonneninsel Mallorca herbeitanzten, hob der Elferrat ab und ließ in Astronauten-Kostümen „Major Tom“ eine Extraschicht fliegen.
So oder so. Nach rastlosen sechs Stunden Programm (!) endete eine lohnenswerte Reise, für die Besucher und Künstler allerdings eine ordentliche Kondition benötigten.
Oberhausener Narren feierten in Styrum und Königshardt
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