Oberhausen. . 950 Narren feiern fröhlich bei der Karnevalssitzung der Lebenshilfe in Oberhausen. Besucher mit und ohne Behinderung beklatschen Tanz und Musik.

Sie haken sich ein, rücken den kleinen bunten Hut auf ihrem Kopf zurecht und schunkeln nach rechts und schunkeln nach links — das Lächeln stets im Gesicht. Bei der Karnevalsfete der Lebenshilfe in der Luise-Albertz-Halle hatten am Dienstagabend rund 950 Besucher mit und ohne Behinderung sichtlich ihren Spaß.

Die Hände wandern zum Himmel, ganz ohne einen übereifrigen Schlagersänger, der Anweisungen übers Mikrofon verteilt. Oberhausen, Helau! Das macht Laune, zumal der Saal bis auf wenige Lücken ausverkauft ist. Da staunen selbst Künstler, für die gute Stimmung das Kerngeschäft ausmachen.

Dazu zählt der Kölner Musiker Tim Toupet, der staunt: „Mensch Oberhausen, was habt ihr denn unter der Woche alles vor?“ Auf Mallorca hat sich der Sänger mit der Party-Hymne „Inselverbot“ einen Namen gemacht. Haarige Hits sind bei ihm keine Seltenheit. Der Text zum Gassenhauer „Du hast die Haare schön“ wird nicht nur dem Personal im Frisurenhandwerk geläufig sein.

Fröhliche Stimmung in den Sitzreihen: Die Lebenshilfe begrüßte viele Bewohner aus ihren Einrichtungen in der bestens gefüllten Stadthalle.
Fröhliche Stimmung in den Sitzreihen: Die Lebenshilfe begrüßte viele Bewohner aus ihren Einrichtungen in der bestens gefüllten Stadthalle. © Kerstin Bögeholz

Das Klatschen und Winken vor der Bühne dürfte dem Friseurmeister Toupet gefallen haben. Für sein bekanntes „Fliegerlied“ mussten die Narren nicht lange bitten. „Heut’ ist so ein schöner Tag...“ Stimmt schon!

Das konnte sicher auch Stadtprinz Clemens II. unterschreiben, der einen der letzten großen Auftritte im Saalkarneval sichtlich genießen konnte. Zur Weiberfastnacht gibt es für den Regenten zwar noch viel zu sehen: „Aber dann trage ich sicher nicht mein Ornat!“ Auch Prinz Andreas aus dem Dreigestirn der KG „Dampf drauf“ durfte vor dem Lebenshilfe-Publikum mit Jungfrau und Bauer noch einmal das Tanzbein bewegen.

Rührender Besuch aus Hattingen

Neben den heimischen Regenten rührte vor allem Besuch aus Hattingen: Das Prinzenpaar Sebastian I. und Sina I. durfte gemeinsam mit den Oberhausener Prinzen in den Saal marschieren. Ein großes Erlebnis: „Was für ein toller Einmarsch in die Stadthalle! Mein Herz hat wirklich geweint.“

Nach den herzlichen Worten umarmte der Hattinger Prinz zudem Sitzungspräsident Marcel Habendorf, der über den sympathischen Gast nur anerkennende Worte fand. Schließlich ist der Hattinger Regent in der Narretei erfahren und kennt die Inklusion bereits als Prinz der Lebenshilfe.

Neben weiteren närrischen Besuchern aus Kamp-Lintfort durften Eigengewächse nicht fehlen: Vor dem Gemeinschaftstanz aller Oberhausener Garden zeigte die Inklusionsgarde der Alstadener Bären ihren schmissigen Showtanz. James Bond wird sich aus der flotten Agenten-Mischung etwas abschauen können.

So nimmt ein unterhaltsamer Abendseinen Lauf: Auch die klassischen Büttenredner „Micha und die wilde Hilde“ sowie die Micky Brühl Band (MBB) standen auf dem Programmzettel. Über eine zu geringe Helau-Quote konnte sich jedenfalls keiner beklagen

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Bald ist Schluss mit lustig:Am Donnerstag, 28. März, gibt es in der Stadthalle ab 15.30 Uhr noch einmal Karneval — und zwar bei der Altweibersitzung der KG Weiss-Grün Hoag. Karten kosten 22 Euro.

Wer schon früher abfeiern möchte, der kann ab 11.11 Uhr beim „Närrischen Altmarkt“ der AOK Weiss-Rot vorbeischauen. Praktisch: Der Eintritt ist frei.