Oberhausen. Zuletzt kam es beim Fitness-Projekt The Mirai in Oberhausen zu Verzögerungen. Die ersten Bagger sollen 2020 über das Gelände am Centro rollen.

In der Neuen Mitte Oberhausen sollen 2020 die ersten Bagger für das geplante Fitness-Großprojekt The Mirai anrollen. Den Bauantrag möchte das Unternehmen RSG Group nach eigenem Bekunden noch im ersten Halbjahr stellen. Die ersten vorbereiteten Arbeiten könnten dann bereits im Sommer beginnen, der eigentliche Baustart ist für Ende 2020 geplant.

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Bis dahin ist jedoch noch einiges zu tun. Das Gelände im Schatten des Gasometers an der Straße Alte Walz ist derzeit als Industriegebiet ausgewiesen. Bevor McFit-Gründer und Mirai-Erfinder Rainer Schaller, Geschäftsführer der RSG Group, den neuen Fitnesstempel errichten kann, muss das Gebiet in ein Gewerbegebiet umgewandelt werden. Etliche Unterlagen sind dazu einzureichen, die Stadt muss einen dementsprechenden Bebauungsplan erstellen. Doch man sei „auf einem guten Weg“, sagt Oberhausens Strategie- und Planungsdezernent Ralf Güldenzopf.

Verkehrskollaps am Centro befürchtet

Das 100-Millionen-Euro-Vorhaben sei ein herausforderndes Projekt, das Genehmigungsverfahren sehr komplex, erklärt Güldenzopf. Regelmäßig säßen Vertreter der Stadt daher mit der Mirai-Geschäftsführung an einem Tisch, um noch offene Fragen zu klären. Auch das lange angekündigte Verkehrskonzept liege mittlerweile vor „und wird geprüft.“

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Viele Oberhausener fürchten einen Verkehrskollaps rund um die Neue Mitte, wenn der Fitness-Bau erst einmal fertig ist und jährlich bis zu einer halben Million Besucher nach Oberhausen lockt. Schon heute kommt es zu erheblichen Staus, wenn Veranstaltungen zur selben Zeit stattfinden, etwa wenn Konzertbesucher der Arena zeitgleich mit den Gästen des Centro-Weihnachtsmarktes an- beziehungsweise abreisen. Im Gespräch war beispielsweise eine neue Straßenführung an der Kreuzung Essener Straße/Alte Walz, möglicherweise auch mit einer Schranke, um die Autos besser lenken zu können. Doch noch ist das Verkehrskonzept nicht öffentlich.

The Mirai am Centro soll 2022 eröffnen

Die Neue Mitte von oben: links das Centro, links unten der Gasometer am Rhein-Herne-Kanal und mittig rechts: die alten Werkshallen, die zum Fitnesstempel The Mirai umgebaut werden sollen.
Die Neue Mitte von oben: links das Centro, links unten der Gasometer am Rhein-Herne-Kanal und mittig rechts: die alten Werkshallen, die zum Fitnesstempel The Mirai umgebaut werden sollen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Das werden die kompletten Pläne erst im Laufe des weiteren Verfahrens. Ist der Bauantrag gestellt, wird die Stadt unter anderem prüfen, ob der Brandschutz gewährleistet ist und ob das Planungsrecht eingehalten wird. Die Stadt ist auch dafür zuständig, die Offenlage der Pläne zu organisieren. Denn so ist es vorgeschrieben: Die Pläne müssen über einen gewissen Zeitraum öffentlich einsehbar sein. Gibt es Einsprüche, etwa von Institutionen oder Bürgern, muss die Stadt auch diese prüfen.

Ein Fitness-Zentrum mit 400 Arbeitsplätzen

400 Arbeitsplätze wolle die RSG Group im Mirai in Oberhausen schaffen. Das erklärte Co-Geschäftsführer Yüce Yücel in einem Gespräch mit der Redaktion im August. 400.000 bis 500.000 Besucher soll das Fitness-Zentrum Jahr für Jahr in die Stadt locken.

The Mirai soll in vier zentrale Bereiche gegliedert werden: Fitness & Ernährung, Forschung & Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie Messen & Kongresse.

In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Verzögerungen des Großprojektes. Ursprünglich sollte The Mirai bereits 2020 eröffnen. Im August dieses Jahres kündigte die Geschäftsführung an, den Bauantrag noch in diesem Herbst zu stellen. Nun also im ersten Halbjahr 2020. Dies soll aber nach jetzigem Stand nichts an der geplanten Eröffnung ändern: avisiert ist sie für das Jahr 2022.

Parallel zu den Vorbereitungen für den Bauantrag laufen auch Gespräche mit weiteren Partnern für die Fitness-Dauerausstellung wie etwa Unternehmen, die ihre Sportgeräte in Oberhausen präsentieren. Neben Trainings- und Ausstellungsflächen soll es in der Neuen Mitte unter anderem auch ein Fernsehstudio für einen eigenen Videokanal geben, ein Tagungs- und Kongresszentrum sowie einen eigenen Bereich für die Forschung.