Oberhausen. . Die McFit-Gruppe eröffnet 2021 mit „Mirai“ ein weltweit einzigartiges Leuchtturmprojekt in Oberhausen – ein Zentrum der Fitness mit TV-Studio.

Wie verdient die McFit-Gruppe von Rainer Schaller beim Fitnesstempel „The Mirai“ ihr Geld, wenn Freizeitsportler für die Nutzung der Fitnessgeräte keinen Mitgliedsbeitrag zahlen müssen? Wie viel müssen die Oberhausener für dieses Projekt blechen? Wird Lärm der Sportler und Musik aus den früheren Industriehallen die Anwohner nerven? Erstickt die Neue Mitte im Verkehr? Wird das ein Billig-McFit-Studio in XXXL-Größe? Zahle man hier Gewerbesteuern?

Durchaus kritisch löcherten die gut 80 Oberhausener die Fachleute bei der ersten Bürgerversammlung zum Großprojekt an der Essener Straße/Konrad-Adenauer-Allee/Alte Waltz. Und erhielten insgesamt beruhigende Antworten – nicht nur von „The Mirai“-Geschäftsführer Ralph Scholz. „Das ist ein privat finanziertes Objekt, kein Oberhausener muss dafür zahlen.“ „Wir benötigen selbst eigene Lärmschutz-Räume in der Halle, weil Gruppen hier zeitgleich unterschiedliche Aktionen machen und sich nicht stören sollen.“

McFit-Manager und „The Mirai“-Geschäftsführer Ralph Scholz stand erstmals  gut 80 Bürgern im Bürgerzentrum Alte Heid Rede und Antwort.
McFit-Manager und „The Mirai“-Geschäftsführer Ralph Scholz stand erstmals gut 80 Bürgern im Bürgerzentrum Alte Heid Rede und Antwort. © Daniel Elke

„Geld verdienen wir nicht im Geschäft mit Endkunden, sondern mit anderen Geschäftsleuten: Wir vermieten als 365-Tage-Messe Schauflächen für Fitnessanbieter, veranstalten Kongresse und Tagungen, betreiben Forschung und Entwicklung für die Fitnessbranche.“

Und ja, die „The Mirai“-(„Die Zukunft“)-Gesellschaft sitze in Oberhausen, zahle hier auch Gewerbesteuern und beabsichtige, 400 neue Jobs in allen Qualifikationsbereichen zu schaffen.

Baubeginn für Ende 2019 geplant

Verkehrsexperte Martin Busse (RK GmbH) wiederum zählte an zwei Märztagen 2018 (Donnerstag/Samstag) die Autos rund um die Neue Mitte und glaubt bei Spitzenbelastung von bis zu 4500 gleichzeitig fahrenden Autos nicht an einen regelmäßigen Zusammenbruch des Verkehrs rund um Mirai. Optimistisch stimmt Busse vor allem, dass Mirai den Zufluss an Besuchern durch elektronische Terminvergabe selbst stark lenken kann. Und: „Bei Großveranstaltungen in der Köpi-Arena wird es keine Großevents im Mirai geben.“

Zudem plant die Stadt eine neue Bushaltestelle in der Nähe von „The Mirai“, schönere Fußwege von dort zur Centro-Station „Neue Mitte“ – und eine neue Fahrbahn von den Centro-Parkplätzen entlang der Osterfelder/Essener Straße direkt auf die Konrad-Adenauer-Allee.

McFit-Selfmade-Millionär Schaller will in den alten Oberhausener Industriehallen auf dem 55.000-Quadratmeter-Areal nahe des Centros ein weltweit einzigartiges Vorzeigeprojekt starten – Baubeginn Ende 2019, Eröffnung Anfang 2021. Dabei geht es nicht um „eine größere Fitnessbude“ (Oberbürgermeister Daniel Schranz), sondern um ein „Zentrum der Fitness“ für die ganze Branche.

Eine 365-Tage-Dauermesse

Geplant ist ein Kongresszentrum, die größte Fitnesshalle der Welt zum aktiven Test neuer Sportgeräte und Trainingsmethoden, ein Forschungszentrum, ein Ausbildungszentrum („vom Trainerschein bis zum Dr.-Titel“ – Scholz), ein Filmstudio zum Bespielen eines neuen 24-Stunden-Fitnesskanals, eine Dauermesse, ein Bereich mit innovativen Schulsport-Konzepten – und eine kleine Gastronomie- wie Sportartikel-Einkaufszone.

Das Ziel: „Fitness soll vom Breitensport zum Volkssport werden in Zeiten, in denen die Digitalisierung uns immer weniger bewegen lässt“, gibt Scholz an. Dabei sollen alle Altersgruppen angesprochen werden – gerade bei den Älteren sieht Scholz die Chance, bis ins hohe Alter beweglich und damit selbstständig zu bleiben. Bis zu 5000 Besucher gleichzeitig erwartet McFit in den neuen Hallen.

>>> Stadtsportbund: Ängste der Vereine unnötig

Stadtsportbund-Chef Manfred Gregorius schilderte Ängste von Sportvereinen, die McFit-Gruppe wolle mit ihrem neuen Fitnesstempel den Clubs ihre Freizeitsportler wegnehmen.

Nach den Informationen von Ralph Scholz sieht er diese Befürchtungen zerstreut. „Aus sportlicher Sicht ist die Anlage eine echte Bereicherung.“