Oberhausen. Für 20 Millionen Euro wollen Bahn und Stadt den Verkehr am Centro besser fließen lassen. Dafür wird eine zentrale Unterführung stark verbreitert.
Konzerte mit Pop- und Rockstars, über 250 Geschäfte im Centro, Weihnachtsmarkt, Großrestaurants auf dem Stahlwerksgelände und künftig mit „The Mirai“ der größte Fitnesstempel der Welt – die Neue Mitte zieht mit ihren im Schnitt 70.000 Besuchern Tag für Tag erheblichen Autoverkehr an.
Um den Engpass rund ums Centro künftig zu verringern, haben sich die Bahn AG und die Stadt Oberhausen bereit erklärt, die schmale Straße unter der massigen dunklen Eisenbahnbrücke nach Osterfeld bis 2024 deutlich zu erweitern. Das kündigte Oberbürgermeister Daniel Schranz am Dienstagabend auf dem traditionellen Neujahrsempfang in der Luise-Albertz-Halle vor 600 Gästen an.
Künftig mit einer Breite von 21 Metern
Statt der zweispurigen schmalen Durchfahrt auf einer Breite von nur zehn Metern stehen künftig Radlern, Fußgängern und Autofahrern gut 21 Meter zur Verfügung – drei Fahrstreifen für Autos, zwei Radwege und zwei Bürgersteige. Das gelingt der Bahn dadurch, dass Bagger unter den Gleisen viel, viel Erde wegbaggern und Bauarbeiter eine neue Brücke darunter setzen.
„Das ist eine geradezu historische Chance für den Verkehr rund um die Neue Mitte, wenn wir in den nächsten Jahren mit der Bahn eines der größten Nadelöhre in Oberhausen deutlich verbreitern“, sagte Schranz. „So kommen Autos, Radfahrer und Fußgänger sicherer, schneller, bequemer von und nach Osterfeld – das Stauproblem wird angepackt.“ Denn Linksabbieger nach Vondern, bisher ohne eigene Spur, blockieren derzeit häufig die Straße von Osterfeld zum Centro.
Niedrige Decke bleibt niedrig
Investiert werden in dieses Projekt – bisher von den Planern nur grob geschätzt – 20 Millionen Euro. Danach wird die Bahnunterführung auch sicherer und heller wirken – in dem dunklen langen höhlenartigen Durchgang unter den Gleisen fühlen sich viele unsicher.
Überzeugen konnte die Stadt Bahn und Planer allerdings nicht, die niedrige Deckenhöhe durch eine tiefer gelegte Fahrbahn zu erhöhen – das wäre nicht nur teuer geworden, sondern hätte auch eine zu große Steigung bzw. zu großes Gefälle für Autofahrer bedeutet.
Stadtspitze sieht neue Dynamik in der Stadt
In seiner Rede betonte Oberbürgermeister Daniel Schranz, dass sich Oberhausen aktuell sehr dynamisch wandelt. Er nannte Investitionen der Traditionsunternehmen Franken, GHH Radsatz und MAN, die geplante Edeka-Ansiedlung im Norden, den ersten Mieter des Segro-Logistik-Parks neben Edeka, zwei neue Hotels am Centro, den Hotelumbau des Kaufhofs und die Eröffnung des Jobcenter-Bürogebäudes in der Alten Mitte.
Zudem erwähnte er Kita-Neubauten, modernisierte Schulen und die Renovierung des Freibades Vonderort. „Insgesamt können wir als Stadt so viel in die Infrastruktur und damit in die Zukunft investieren wie seit Jahrzehnten nicht mehr: Nach fast 70 Millionen Euro 2018 beträgt die Rekordsumme in diesem Jahr 82 Millionen Euro.“