Oberhausen. Die erste Saison des neuen Freibads im Revierpark Vonderort war laut Betreiber ein Erfolg. Sorgen bereitet aber das leergelaufene Solebecken.

Nach der Flaute im vergangenen Jahr, als im Rekordsommer 2018 die Becken im Freibad Vonderort leer blieben, fanden viele Oberhausener in diesem Jahr wieder Abkühlung im Revierpark. Nach der über ein Jahr andauernden Sanierung lockte das frisch renovierte Bad im Sommer rund 30.000 Gäste an. „Das sind gute Zahlen“, resümiert Franz Dümenil. Das Sorgenkind des Betriebsleiters liegt nur wenige Meter entfernt.

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Das Solebecken im anliegenden überdachten Bereich liegt nach einem Defekt weiterhin leer. Wegen einer Fehlfunktion eines Schiebers ist Ende August das komplette Wasser abgeflossen. Das hat weitere Schäden verursacht: Fliesen, die dafür konzipiert sind, großem Wasserdruck standzuhalten, sind durch den plötzlichen Druckabfall von den Wänden des Beckens gefallen.

Besucherzahl geht deutlich zurück

Das gesamte Ausmaß ist Franz Dümenil noch gar nicht bekannt, denn das endgültige Ergebnis eines Gutachters liege noch nicht auf dem Tisch, erklärt der Betriebsleiter. Er hofft, bis zum Jahreswechsel eine Lösung gefunden zu haben. Finanziell beziffern kann er den Schaden durch den monatelangen Ausfall der Sole bislang nicht.

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Bei den Besucherzahlen habe das Bad aber einen „deutlichen Rückgang“ verzeichnet, erklärt Dümenil. Nach einigen Wochen habe sich der zwar verlangsamt, aber der Betriebsleiter spricht immer noch von einem Besucherrückgang von bis zu 20 Prozent.

Sonderangebote während der Sanierung

Badegäste zurückgewonnen habe das Bad durch ein Sonderprogramm bei den Saunaaufgüssen und durch Rabattaktionen. Denn Wellness- und Saunabereich, das Außenbecken und die Gastronomie seien weiter geöffnet – trotz der leeren Becken in der Sole. Wer fünf Euro Eintritt zahlt, kann seinen Tag beispielsweise im Außenbecken des Bades verbringen.

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Neben der großen Reparatur des Solebeckens stehen im Freibad vergleichsweise kleine Nachbesserungen an. So müssen die Abflüsse der Duschen nachgebessert werden, die Bepflanzungen sollen laut Dümenil „schöner gestaltet“ werden. Das Bad benötige zudem mehr Sitzbänke, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Alle kleineren Baumängel sollen im Winter kuriert werden, damit die Saison im nächsten Sommer pünktlich beginnen kann.

Schwimmerbecken rechnet sich nicht

Dümenil hofft auf weitere Familien, die den Weg ins Freibad an der Bottroper Straße finden. Denn junge Badegäste und Familien mit kleinen Kindern seien die Zielgruppe des eher „softeren Angebotes“ des Freibads. Die Kritik an einem fehlenden Schwimmerbecken und einem Planschbecken für Babys habe er zur Kenntnis genommen. „Aber ein Schwimmerbecken ist wirtschaftlich nicht realisierbar“ und der neue Wasserspielplatz werde von den Badegästen gut angenommen; die Notwendigkeit eines separaten Babybeckens sieht er nicht.

Die Sauna im Revierpark Vonderort

Die Saunalandschaft ist vom leeren Solebecken nicht betroffen, der Betrieb läuft wie gewohnt weiter. Neben einer Damen- und einer Herrensauna gibt es auch eine Gemeinschaftssauna mit einem rund 3000 Quadratmeter großen Außenbereich.

Mit einer Rabattaktion hofft Betriebsleiter Franz Dümenil weitere Gäste in die Sauna locken zu können: Pro Besuch gibt es einen Stempel, wer fünf zusammen hat, darf ein Mal gratis schwitzen. Infos: revierpark.com.

Und die Zahlen geben ihm Recht: Dümenil hat den direkten Vergleich, denn neben dem Revierpark Vonderort ist er auch für den Park Niehnhausen in Gelsenkirchen verantwortlich. Das dortige Freibad sei mit dem Vonderorter Äquivalent vergleichbar. 2000 bis 3000 Besucher gab es dort im Vergleich zu Oberhausen mehr. Aber: Die Saison in Oberhausen hat später begonnen. Rechne man die Zahlen hoch, käme man auf ein in etwa gleiches Ergebnis.

Luft nach oben gebe es selbstverständlich immer: Im Rekordsommer 2018, der am Freibad Vonderort ja vorbeigegangen ist, verzeichneten die Freibäder der Region ein Plus von rund 30 Prozent gegenüber den Sommermonaten der Vorjahre.