Oberhausen. Auch wenn keine Rekord-Temperaturen mehr zu verzeichnen waren, Abkühlung war auch an diesem Wochenende in Oberhausen gefragt.
Im Wasser sind noch Plätze frei. Am Samstagmittag geht’s nach dem Rekordbesuch am Freitag im Freibad im Revierpark Vonderort ruhig und beschaulich zu. Keine Schlange am Kassenhäuschen, wenig Andrang am Imbiss, die Liegewiese ist nicht voll belegt und wer rutschen möchte, kommt zügig an die Reihe. Die Badegäste, darunter viele Eltern mit kleinen Kindern, genießen den angenehmen Aufenthalt im und rund ums kühle Nass. Das Badpersonal freut sich über einen weniger stressigen Arbeitstag.
Frischzellen-Kur fürs Freibad hat sich gelohnt
Aus Alt mach’ Neu: Die umfangreiche Frischzellen-Kur hat sich für das Freibad gelohnt. Es hat sich zu einer ansehnlichen, modernen und attraktiven Freizeitanlage gemausert, die besonders durch Familienfreundlichkeit punktet. Doch auch erwachsene Besucher, die ohne Kinder gekommen sind, sind vom Wandel angetan: „Ich find’s von der Aufteilung her toll. Man sitzt gern auf der mit Holz verkleideten Steinbank, der Imbissplatz hat eine Überdachung bekommen, es gibt Schließfächer, man kann nicht meckern, es ist schön geworden“, sagt Lucyna Zothen aus Duisburg-Meiderich.
Und Blaualgen, wegen derer momentan das Baden im Wolfsee in ihrer Heimatstadt verboten ist, braucht sie hier auch nicht zu befürchten. Die Becken sind zwar nicht geheizt, aber angenehme 25° warm, erklärt Sascha Honopka, Fachangestellter für Bäderbetriebe und Schichtführer an diesem Ferien-Samstag. Mit vier bis sechs Rettungsschwimmern im Team beaufsichtigt er an schönen Tagen hier den Betrieb.
Maximal 2500 Gäste können über den Tag verteilt ins Bad. „Bei etwa 2000 gibt’s einen Einlass-Stopp. Dann können jeweils nur so viele rein wie raus“, erklärt er. Als „typisch für Samstage“ bezeichnet er den eher mäßigen Andrang heute. „Die Leute machen Besorgungen fürs Wochenende oder Hausputz. Und während der ersten drei Ferienwochen sind viele im Urlaub.“ Mit dem bisherigen Zuspruch für das neu gestaltete Bad ist der Bademeister zufrieden. „Es wird sehr gut angenommen.“
Die Jüngsten haben unter dem Sonnensegel ihren Spaß
Ein Highlight ist der „Splash-Park“ für die Kleinsten mit Wasser speienden Figuren, die drehbar sind. Überdacht ist die Anlage von einem Sonnensegel. Hier haben Kinder vom Krabbel- bis zum Grundschulalter ihren Spaß. Für kleine Badegäste ist auch angenehm, dass das Nichtschwimmerbecken ganz flach beginnt und dann nach hinten hin tiefer wird. Hier tummeln sie sich mit Schwimmtieren und in Schwimmreifen. Spielzeug ist erlaubt. Nicht aber das Planschen ohne Schwimmflügel, falls es sich um Kinder handelt, die noch nicht schwimmen können.
„Selbst durch einen Reifen flutscht man schnell durch“, sagt der Bademeister. In den Becken gilt die Regel: Wer nicht oder nur sehr mäßig schwimmen kann, muss geeignete Schwimmhilfen tragen. „Man bekommt Schwimmflügel an der Kasse“, sagt Honopka. Dort werden auch Volleybälle ausgegeben für Leute, die sich auf dem Beachvolleyball-Feld austoben möchten.
Der Hit ist das Wellenbad
Der Hit des Freibads ist geblieben: das Wellenbad. „Die Beckenfolie wurde komplett erneuert, neu ist auch der Anstrich“, sagt Honopka. Wenn die Welle ruft, und das geschieht einmal pro Stunde, eilen viele Badbesucher ins Becken. Ob Klein der Groß, das Schaukeln im Wasser ist äußerst beliebt. „Ein bisschen zu kurz“, findet Badegast Alfred Zwitzseroot (63), „mir macht’s so viel Spaß.“ Zwitzseroot aus Alstaden gehört zu den Stammgästen hier. „Wenn’s heiß ist, bin ich da. Es ist ruhig und die Jungs (das Badpersonal) haben alles im Griff.“
Statt der früher weithin sichtbaren 90 Meter Langen Wasserrutsche gibt’s nun die kleinere, aber breitere Regenbogenrutsche für die ganze Familie. Vier Personen können sie gleichzeitig nebeneinander sitzend nutzen, zum Beispiel Vater, Mutter und zwei Kinder. „Die finden wir super“, sagt Julia Akpolat. Zum ersten Mal ist sie mit ihrem Mann und zwei Kindern, anderthalb und fünf Jahre alt, aus Mülheim ins Bad gekommen. „Es ist perfekt.“
„Wir kommen wieder“
Wenn da nur weniger Kippen auf dem Rasen lägen, wär’s noch schöner, findet Ina Neleßen, ebenfalls mit zwei Kindern und Ehemann aus Mülheim im Bad. „Das haben Sie überall, ich finde es nicht extrem“, sagt der Bottroper André Kober. „Hier hat sich alles gebessert, es ist viel schöner geworden als es vorher war.“ Er ist mit Frau und Söhnchen (3 Jahre) da. „Auch der Preis ist in Ordnung, wir kommen wieder.“