Oberhausen. In der ersten Runde ist Oberhausen leer ausgegangen: Keine Schule wurde als Talentschule nominiert. Jetzt werfen sich nochmals vier ins Rennen.

Die Frist endet am heutigen Freitag, 13. September: Bis dahin müssen die Schulen ihre Bewerbungsunterlagen bei der Bezirksregierung in Düsseldorf eingereicht haben, wenn sie es noch einmal versuchen wollen, Talentschule zu werden.

Leer ausgegangen

Zum aktuellen Schuljahr 2019/20 sind bereits die ersten 35 Talentschulen in Nordrhein-Westfalen an den Start gegangen – keine in Oberhausen. 149 Schulen aus ganz NRW hatten sich in der ersten Runde für eine Teilnahme am Schulversuch des Schulministeriums beworben. Auch fünf Schulen aus Oberhausen wollten dabei sein: Doch sehr zur Enttäuschung der Schulkollegien sowie der lokalen Schulpolitik und der Stadtspitze hatte die vom Ministerium berufene Jury keine der Oberhausener Bewerber ausgewählt. Die Gesamtschule Osterfeld, die Fasia-Jansen-Gesamtschule, das Elsa-Brändström-Gymnasium, das Hans-Sachs-Berufskolleg und die Theodor-Heuss-Realschule gingen leer aus.

2020/21 sollen 25 weitere Talentschulen starten

Bis auf letztere werfen sich die anderen vier wieder ins Rennen. Denn es gibt eine zweite Chance: Zum Schuljahr 2020/2021 können weitere 25 Schulen in den Schulversuch aufgenommen werden. Für Schulen ist die Teilnahme attraktiv, weil Talentschulen mehr Lehrer bekommen sollen, mindestens eine Stelle für Schulsozialarbeit sowie unter anderem ein zusätzliches Fortbildungsbudget. Mehr Beratung, besondere Unterrichtskonzepte, mehr Personal: Die schwarz-gelbe Landesregierung will mit dem Schulversuch die Chancengleichheit verbessern und Schüler in Stadtvierteln mit schwieriger Sozialstruktur besser fördern. Beziehungsweise herausfinden, ob eine solche verbesserte Ausstattung Wirkung zeigt. Das liegt auf der Hand, sagen Kritiker, und werfen dem Schulversuch vor, mit den Talentschulen „Leuchttürme“ zu schaffen und zugleich den Großteil der Schulen im Land im Stich zu lassen. Denn fast alle Schulen im Ruhrgebiet hätten eine solche Förderung nötig.

Unterlagen überarbeitet

Das sehen auch die Schulleitungen in Oberhausen so. Gleichwohl haben sie sich für die Teilnahme am Wettbewerb entschieden. „Wir können auf die möglichen Vorteile nicht verzichten“, hieß es beim ersten Bewerbungsversuch. Die Unterlagen und Konzepte haben die Schulen nach Auskunft des Oberhausener Schulamtes überarbeitet für die zweite Runde. Der Schulträger musste darlegen, welche Baumaßnahmen für die Schulen geplant sind und welche Ausstattung sie haben.