Oberhausen. Während der heißen Tage hat die Stadt mit der Bewässerung der Bäume alle Hände voll zu tun. Junge Straßenbäume sind besonders gefährdet.
Da sind sie wieder, die heißen Temperaturen, die nicht nur Mensch und Tier ächzen und lechzen lassen, sondern auch der städtischen Flora ordentlich zusetzen. Noch heute leidet der hiesige Baumbestand unter den Spätfolgen des langen trockenen Sommers 2018. Auch der Winter brachte nicht genug Regen, um die Wasserspeicher der Bäume wieder zu füllen. Immer noch ist die Stadt damit beschäftigt, abgestorbene Laub- und Nadelbäume zu fällen und Bäume von Totholz befreien.
Damit möglichst viele Stadtbäume nun diesen Sommer überstehen, sind Mitarbeiter der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) im Dauereinsatz, um Bäume an Straßen und in Parkanlagen zu bewässern.
Jungbäume stehen unter Stress
„Wir betreiben während der Trockenperioden einen großen zusätzlichen Aufwand“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer. „Die anhaltende Hitze stresst die Bäume und macht sie dadurch besonders anfällig.“ Besonders für Jungbäume stelle die anhaltende Hitze einen massiven Stressfaktor dar, die mitunter Krankheiten wie die Sonnennekrose verursachen kann.
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Besonders junge Bäume mit glatter Rinde seien davon betroffen. „Sobald die Temperatur unter der Borke eines Baumes über 53 Grad Celsius ansteigt, entstehen durch Eiweißgerinnung teils tödliche Schäden am Stamm“, erklärt Höfer die Baumkrankheit. Diese vertikalen Stammrisse seien oft an Ahorn und Linde zu sehen. Ein weißer Schutzanstrich soll den Temperaturanstieg in den Jungbäumen verhindern.
Die Grünpfleger haben darüber hinaus alle Hände voll zu tun, das sogenannte Totholz, das bei anhaltender Trockenheit in den Bäumen entsteht, zu entfernen. Denn durch den Wassermangel stoßen die Bäume irgendwann ihre Äste ab, die in den Kronen vertrocknen, was für Fußgänger und Verkehrsteilnehmer durchaus gefährlich werden kann.
30.000 Liter Wasser am Tag
Derzeit sind knapp sechs Mitarbeiter der OGM mit zwei Tankfahrzeugen unterwegs, um insbesondere die jüngsten Bäume „nass zu machen“, wie es Wolfgang Fischer, Disponent der OGM, ausdrückt. Knapp 30.000 Liter Wasser verbraucht der Gieß-Trupp am Tag. Das reiche gerade mal so, um das Nötigste zu schaffen.
Deswegen setzt man in anderen Städten bei der Wasserversorgung der Bäume längst auf zusätzliche Helfer. In Bochum kommen beispielsweise sogenannte „Tree Bags“ zum Einsatz. Das sind gefüllte Bewässerungssäcke. Diese werden an den Stamm der Bäume gehängt und geben gleichmäßig über einen längeren Zeitraum Wasser an das Wurzelwerk weiter.
Bürger können mithelfen
Die in den letzten Jahren neu gepflanzten Bäume werden bei der Wasserversorgung der OGM bevorzugt behandelt. Insgesamt 180 neue Bäume hat der Betrieb dieses Jahr gepflanzt, 2018 waren es 120 Bäume.
Daneben werden Sommerblumen, Staudenflächen und Rhododendren an verschiedenen Standorten im gesamten Stadtgebiet regelmäßig gewässert.
Bürger können allerdings mithelfen. Die OGM bittet: Falls ein frisch gepflanzter Jungbaum vor der Haustür steht, können Sie ihm mit 3-4 Gießkannen Wasser etwas Gutes tun.
In Oberhausen kommen derartige Helfer nicht zum Einsatz. „Wir gießen konventionell“, sagt Sprecher Alexander Höfer. Abhilfe sollen dabei zum Beispiel künstliche Gießränder schaffen, die der Betrieb standardmäßig beim Pflanzen von Jungbäumen anlegt. „Bei der sommerlichen Wasserspende erreicht das Wasser zu fast hundert Prozent die Wurzeln“, erklärt Höfer.
Erhöhte Waldbrandgefahr
Auch mit Blick auf den Stadtwald könnte nach Einschätzung der OGM ein weiterer heißer Sommer den ohnehin bereits geschwächten Baumbestand weiter schädigen. Nach Einschätzung der Grünpfleger kann ein Waldgebiet diese Extreme zwar leichter überstehen als Park- oder Straßenbäume, allerdings besteht hier das Risiko der Waldbrandgefahr.
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Davor warnt auch die Oberhausener Feuerwehr. Sie bittet Spaziergänger, bei Waldbesuchen deshalb besonders aufmerksam zu sein und bei Bränden sofort die Notrufnummer 112 zu wählen. Zudem gilt: Im Wald sind Rauchen, offene Feuer und Grillen verboten. Außerdem sollten Autos nicht auf der Wiese abgestellt werden, warnt die Feuerwehr, da der heiße Motor oder Auspuff einen Brand auslösen kann.