Oberhausen. . Freizeitfläche für Jugendliche lockt in Oberhausen neben der Willy-Jürissen-Halle. Fußball-Box bietet digitale Torejagd. Neues auch am Südmarkt.
Ein Spielfeld, eine Mittellinie, das Seitenaus und zwei Tore – diese klassischen Fußball-Regeln werden auf Freizeitflächen immer weiter aufgeweicht. Auf dem neuen Jugendfreizeitgelände „Open Space“ hinter der Willy-Jürissen-Halle können junge Freizeitsportler ab sofort eine neue Kick-Variante ausprobieren. „Yalp Toro“ nennt sich das eckige Spielfeld mit Bande und vier flachen Toren. Per Knopfdruck gibt es an der Grenzstraße verschiedene Fußball-Varianten zur Auswahl. Die Tore werden digital erfasst, es gibt einen Zählmodus mit farbigen Ringen und dazu akustische Unterstützung über Sensoren.
Moderne Fußball-Box und klassisches Feld
Am Dienstag eröffnete Oberbürgermeister Daniel Schranz gemeinsam mit der für Stadtplanung verantwortlichen Dezernentin Sabine Lauxen den Freizeitkomplex für ältere Kinder und Jugendliche. Knapp 700.000 Euro hat das Projekt gekostet. „Bei der Planung wurden Anwohner und Jugendliche intensiv eingebunden – ein gelungenes Beispiel für Bürgerbeteiligung“, betont Oberbürgermeister Schranz. „Dass die Anlage schon so rege genutzt wird, zeigt uns, dass ein jugendgerechtes Angebot wichtig ist“, ergänzt Sabine Lauxen. Finanziert wird der Umbau der Anlage durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“ mit Mitteln aus Bund, Land und Stadt.
An der Grenzstraße gab es bereits vorher einen Bolzplatz, der aber zuletzt arg in die Jahre gekommen war. Nun finden Freizeitsportler hier neben der digitalen Fußball-Box auch ein klassisches Fußballfeld mit einem robusten Kunststoffbelag, der auch für Handball-Begegnungen taugt. Dazu gibt es zur Straßenseite gelegen eine Mulde mit Blöcken als Sitzgelegenheiten. Durch die abschüssige Lage könnte die Fläche auch als Skaterbahn genutzt werden. Zudem dient der Bereich als Sammelbecken bei starkem Regenfall. Das Wasser wird im Inneren abgeleitet.
Hersteller von „Yalp Toro“ verzeichnet viele Spiele
Rund neun Monate dauerte der Um- und Aufbau von „Open Space“. Seit zehn Tagen ist die Anlage bereits im Betrieb. Bei „Yalp Toro“ beobachten die Macher durch das digitale Zählsystem die Resonanz. Hersteller Jeroen Reinderink fragt die Zugriffe der Spiele über eine App ab. „Bisher haben wir eine sehr starke Nachfrage in Oberhausen – sie ist bislang größer als an anderen Standorten, an denen unsere Spielfelder zum Einsatz kommen.“
Freizeitangebot für Jugendliche kostenlos
Jugendliche können das Freizeitgelände „Open Space“ hinter der Willy-Jürissen-Halle an der Grenzstraße sowie die Freizeitfläche am Südmarkt kostenlos nutzen.
Die interaktiven Spiele stammen von der in Viersen ansässigen Spezialfirma Yalp. Mit Hilfe von moderner Technik soll auf den Spielfeldern die klassische Bewegung von Kindern und Jugendlichen unterstützt werden. Die digitalen Fußballwände sollen robust sein und über Sensoren die Tore zählen.
Das Oberhausener Jugendparlament begleitete die Gestaltung intensiv. „Bis zu 20 Jugendparlamentarier und weitere Jugendliche haben sich mit dem Thema in der Planungsphase beschäftigt“, sagt Gianni Virgallita. Zunächst sollte die Anlage auf dem DGB-Parkplatz an der Friedrich-Karl-Straße entstehen, aber viele Jugendliche sprachen sich dagegen aus. „Solch eine Anlage gehört mitten in die Stadt. Jugendliche sollten nicht an den Rand gedrängt werden“, findet auch Virgallita. Anwohner und Jugendliche diskutierten mit den Machern in Workshops und schauten sich die zu gestaltende Umgebung bei Begehungen an.
Gelände zum Entspannen entsteht auf dem Südmarkt
Die investierte Summe beinhaltet die Planung und Umsetzung gleichermaßen. Dazu zählt auch eine Neugestaltung auf dem Südmarkt. Während an der Grenzstraße Sport und Bewegung im Vordergrund stehen, liegt das Hauptaugenmerk auf dem Südmarkt auf Entspannung und Chillen. Daher gibt es dort eine größere Zahl an neuer Sitzflächen.
Die Freizeitangebote sind am Südmarkt und hinter der Willy-Jürissen-Halle für Jugendliche kostenlos nutzbar. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht – bei den Nutzungszeiten sollte aber die Nachtruhe eingehalten werden.
Die Initiatoren der Stadt streben zudem Kooperationen mit Schulen an. So laufen Gespräche mit der Anne-Frank-Realschule und dem Hans-Böckler-Berufskolleg. Die Sportflächen könnten so für den Sportunterricht genutzt werden. Auch der benachbarte Boxverein „Ring frei“ hat schon Interesse an Trainingseinheiten auf den Fußball-Plätzen geäußert.