Trotz guter Zahlen sinkt die Anzahl der Fahrgäste bei der Stoag in Oberhausen. Ab Pfingstsonntag gilt ein neuer Fahrplan.

Oberhausen. Zum wiederholten Male ist die Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen zurückgegangen. Das geht aus der aktuellen Jahresbilanz der Oberhausener Verkehrsbetriebe (Stoag) hervor. Dabei bemüht sich das Unternehmen um bessere Streckenverbindungen und setzt auf einen umweltfreundlichen Fuhrpark.

34,5 Millionen Menschen hat die Stoag im Geschäftsjahr 2018 befördert. Das ist ein Rückgang von rund 300.000 Fahrgästen im Vergleich zum Vorjahr. 2009 fuhr die Stoag noch 40 Millionen Kunden durch Oberhausen. Dabei lassen sich immer weniger Stoag-Kunden auf ein Jahresabo ein – minus 5,4 Prozent beim Ticket 1000 9 Uhr, minus 4,1 Prozent beim Ticket 2000 9 Uhr. Bei den einzeln erhältlichen Monatsfahrkarten kann das Verkehrsunternehmen dagegen deutliche Zuwächse verbuchen. Diese liegen beim Ticket 2000 bei einem Plus von vier Prozent gegenüber 2017.

Azubis nutzen das neue Azubi-Ticket

Geschäftsführer Werner Overkamp erklärt das damit, das der Alltag der Oberhausener sich verändert hat: „Den Menschen ist Flexibilität besonders wichtig, sie entscheiden sich deshalb weniger für ein Abo. Das liegt aber auch an den Veränderungen der Arbeitswelt: Viele arbeiten in Teilzeit, machen Home-Office und sind nicht täglich auf Bus und Bahn angewiesen.“ Auch die Zahl der staatlich subventionierten Sozialtickets ist zum zweiten Mal in Folge deutlich zurückgegangen (Minus 11,4 Prozent). Das liege dem Nahverkehrsunternehmen zufolge an rückläufigen Flüchtlingszahlen und einer Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt.

Der Verlust bei den Fahrgästen hätte unterm Strich deutlich höher ausfallen können, doch besonders Auszubildende sorgen für einen Zuwachs von 1,3 Prozent. Denn immer mehr Azubis nutzen das neue Azubi-Ticket (Young-TicketPlus), das seit letztem Jahr für den gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gültig ist und preislich deutlich günstiger gestaltet wurde. Künftig soll dieses Angebot auf ganz NRW ausgeweitet werden.

10-Minuten Takt an Vestischer Straße

Stoag-Chef zufrieden mit Bilanz 2018

Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp bewertet die Wirtschaftsleistung der Stoag im vergangenen Jahr als „sehr gut“. Das Nahverkehrsunternehmen schloss das Jahr mit einem Verlust von 15,7 Millionen Euro ab.

Dieses Defizit im laufenden Betrieb wird durch Erlöse aus den Beteiligungen der Stadt und durch einen direkten Zuschuss von 4,8 Millionen Euro aus der Stadtkasse selbst ausgeglichen. Der Finanzierungsbetrag der Stadt Oberhausen fällt so niedrig aus wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Daneben wurden rund 11,5 Millionen Euro unter anderem in 16 neue Gelenkbusse investiert. So kommt die Stoag laut Bilanz derzeit auf 116 Busse im Fuhrpark, wobei ein Großteil der Dieselflotte auf Euro 6 umgerüstet wird. Bis Ende 2019 wird die Flotte auf 120 Busse vergrößert, darunter dann 15 stromtankende Hybrid-Busse.

Attraktiver soll nun auch die Verbindung zwischen den Stadtteilen Osterfeld und Sterkrade werden, mit der auch eine bessere Anbindung an die Neue Mitte angestrebt wird. Zum Pfingstsonntag ändert sich der Fahrplan auf der Vestischen Straße. Hier führt die Stoag einen 10-Minuten-Takt ein. Das wird durch die Vertaktung der Linie 957 und der SB94 erreicht, die zwischen den Haltestellen Sterkrade Bf und Osterfeld Mitte parallel geführt wird.

Die SB94 fährt dazu künftig eine komplett neue Route ab Essen-Unterstraße über Oberhausen Hbf, Sterkrade Bf bis zur Marina. Die Linie 957 führt zudem ab Haltestelle Hüttestraße durch die Siedlung Stemmersberg, wobei in diesem Bereich der 20-Minuten-Takt gilt.