OBERHAUSEN. . Zahl der bezuschussten Tickets ist um rund 22 Prozent gestiegen. Stadt musste 2016 für die Stoag tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr.

  • Die Zahl der Menschen, die mit dem Sozialticket unterwegs sind, ist um 22 Prozent gestiegen
  • Die Kundenzahl insgesamt ist aber gesunken, vor allem unter Schülern und Azubis
  • Der städtische Zuschuss für die Stoag ist 2016 ist um knapp 1,4 Millionen Euro gestiegen

Immer mehr Oberhausener sind mit dem sogenannten Sozialticket unterwegs, also mit vom Land NRW bezuschussten Fahrkarten für Menschen mit geringem Einkommen. Das geht aus der Jahresbilanz der Stadtwerke Oberhausen GmbH (Stoag) hervor. 4473 solcher Tickets waren im Mai 2016 ausgestellt, 22,2 Prozent mehr als im Mai 2015. Im Vergleich zum Jahr 2012, als das Sozialticket eingeführt wurde, hat sich die Zahl nahezu verdoppelt.

Die Zahl der Gesamtfahrgäste hat sich dagegen erneut um rund 500 000 verringert – wie bereits im Vorjahr. Doch das Minus sei vor allem bei den Schüler- und Auszubildenden-Tickets zu verbuchen, erklärt Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp. „Das entspricht der Bevölkerungsentwicklung in Oberhausen, da haben wir als Verkehrsbetriebe keinen Einfluss drauf.“ Der Anteil von Schülern und Studenten macht immerhin 46 Prozent der Stoag-Kunden aus.

Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp (links) und Werkstatt- und Betriebshof-Leiter Stefan Thurm präsentieren die neuen Busse im Fuhrpark der Stadttochter.
Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp (links) und Werkstatt- und Betriebshof-Leiter Stefan Thurm präsentieren die neuen Busse im Fuhrpark der Stadttochter. © Christoph Wojtyczka

Erfreulich sei dagegen das Plus von 1,1 Prozent bei Fahrgästen mit Zeitfahrausweisen. Die Zahl der Kunden mit einem 7-Tage-Ticket ist zum Beispiel um 20,3 Prozent gestiegen. Noch beliebter ist das City-Ticket: Für den Fahrausweis, mit dem man für 4 Euro vier Stunden lang beliebig oft in der Stadt Bus fahren kann, verbucht die Stoag ein Plus von 36,5 Prozent.

Und dennoch musste die Stadt Oberhausen im vergangenen Jahr mehr für die Stoag bezahlen als 2015. Der Zuschuss stieg von 6,2 auf rund 7,6 Millionen Euro. Grund sind unter anderem die geringeren Erträge aus Beteiligungen und Wertpapieren. Hat die Stoag etwa aus ihren RWE-Aktien 2015 noch rund 1,2 Millionen Euro an Dividende bekommen, waren es ein Jahr später nur noch schlappe 6000 Euro. Auch die Beteiligung an der Gemeinschaftsmüllverbrennungs-Anlage (GMVA) brachte 2016 keine Ausschüttung.

Zehn neue Busse im Fuhrpark

Geschäftsführer Overkamp spricht dennoch von einem guten Wirtschaftsergebnis, zumal die Gesamtaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind: Für die Beförderung von 35,1 Millionen Fahrgästen (gezählt werden Einzelfahrten), den Unterhalt von 121 Bussen und sechs Straßenbahnen, der Instandhaltung der Infrastruktur sowie für die Beschäftigung der rund 400 Mitarbeiter hat die Stoag 2016 knapp 47,5 Millionen Euro ausgegeben. Ein Jahr zuvor waren es knapp 48,6 Millionen Euro.

In diesem Jahr hat die Stoag schon investiert: Nach rund drei Jahren Pause bei den Neuanschaffungen, hat das Unternehmen nun zehn neue Busse gekauft, die in den kommenden Tagen ihre erste Fahrt antreten sollen – sechs Gelenkbusse und vier Solobusse. Die „Neuen“ verbrauchen weniger Dieselkraftstoff und stoßen demnach weniger gefährliche Stickoxide aus. Die Außenwände wurden aus leichtem Kunststoff gefertigt, das geringere Gewicht reduziert den Schadstoff-Ausstoß zusätzlich. Sie verfügen über neue Haltegurte für Rollatoren, die Sitze wurden mit zwei Zentimetern mehr Polsterung ausgestattet. Zum Jahresende werden 15 weitere Busse erwartet.