Köln/Oberhausen. . Nach dem traumhaften DSDS-Finaleinzug gab es für den Oberhausener Davin Herbrüggen ein Einzelgespräch. Alicia aus Wattenscheid musste zittern.
Als die TV-Kameras längst ausgeschaltet sind, pustet Davin Herbrüggen kräftig durch. Alleine ist er um kurz vor Mitternacht im bulligen Aufnahmestudio in Köln-Ossendorf trotzdem nicht. Die Show ist gerade vorüber, aber auf dem Parkplatz warten schon seine Familie – und rund 50 Freunde.
Für den 20-jährigen Oberhausener geht bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) eine hoffnungsvolle Reise weiter. Sechs Kandidaten traten am Samstag im Halbfinale an – nach einer spannenden Live-Abstimmung per Telefon steht Herbrüggen mit drei Mitstreitern nun im großen Finale.
Und doch hört man beim jungen Oberhausener keinen Übermut heraus. „Dass ich überhaupt soweit gekommen bin, damit habe ich vorher doch nicht gerechnet“, sagt Herbrüggen. Und was nach einer Floskel klingt, nimmt man dem gelernten Altenpfleger ab.
Bescheiden steht er nach der Sendung auf der blinkenden Glitzerbühne, Kamerateams wuseln noch für Interviews umher, Fotografen geben Anweisungen, Techniker rollen schon Kabel zusammen. Der Ort, der im Fernsehen so überdimensional wirkt, vermittelt nun eher etwas von kuscheliger Wohnzimmer-Atmosphäre. „Wenn ich hier vorne stehe, höre ich die Leute nicht unbedingt, aber ich sehe ihre Blicke“, sagt er. „Und das alleine puscht mich total!“
Schleusen-Jung wird zu Freddy Mercury
Seinen Fanclub hat er mitgebracht. Es sind die Schlachtenbummler, die nachmittags mit einem Reisebus den Weg von Oberhausen nach Köln angetreten sind – und mehr als fünf Stunden für ihren „Schleusen-Jung“ im Studio ausharrten. Eigene T-Shirts haben sie sich drucken lassen, „1. FC Superstar“ ist darauf zu lesen.
Bunte Plakate halten sie hoch, darauf steht in bester Reviersprache „Dat wird wat!“ Et wurde wat! „Ohne Davin wär’ hier gar nichts los“, singt die Fanschar auch während der Sendung so laut, dass sogar Juror Pietro Lombardi mit einstimmt. Oberhausen macht groß Alarm!
In der Show versucht es Davin dann magisch: „It’s a Kind of Magic“, den großen Hit der britischen Rock-Legende Queen, muss der 20-Jährige mit der markanten Brille und der Haartolle meistern. „Das war eine unglaubliche Ehre für mich, einen Song von Freddie Mercury zu singen“, sagt Herbrüggen hinterher.
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Auch die restlichen fünf DSDS-Kandidaten Alicia-Awa Beissert, Clarissa Schöppe, Joana Kesenci, Nick Ferretti und Taylor Luc Jacobs teilen ihre magischen Momente. Die Jury um Dieter Bohlen, Oana Nechiti, Xavier Naidoo und Pietro Lombardi schaut und hört genau hin. Mal nett, mal polternd!
DSDS-Revierderby mit Alicia aus Wattenscheid
Ein Revierderby folgt schließlich in der Duett-Kategorie – Herbrüggen erwischt einen Song aus einem bekannten Disney-Film. Mit der Wattenscheiderin Alicia-Awa Beissert singt der Oberhausener den Song „Beauty and the Beast“, der zuletzt durch Ariana Grande und John Legend im Disney-Kinoremake „Die Schöne und das Biest“ in den Hitparaden landete.
Ein schwieriger Titel, aber er kommt selbst beim strengen Dieter Bohlen an: Am Ende muss Duett-Partnerin Alicia-Awa Beissert zwar nach der Telefonauswertung zittern. Doch als „Wackelkandidatin“ erreicht auch die Wattenscheiderin neben Joana Kesenci und Nick Ferretti das Finale am 27. April. Davin Herbrüggen erhält schon früh von Moderator Oliver Geissen die frohe Kunde: „Du bist dabei!“ Happy End!
Am Ende nimmt Pietro Lombardi Davin zur Seite
Hinterher nimmt sich Juror Pietro Lombardi den Oberhausener noch auf der Bühne für ein Einzelgespräch zur Seite. „Ich habe ihm gesagt, dass er im Finale alles geben soll“, erklärt Lombardi sein besonderes Gespräch. „Mir war das beim ersten Casting schon klar. Dieser Mann ist einfach eine Maschine. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass er das Ding gewinnt. Davin ist ein Typ, der immer 150 Prozent gibt. Das erkennen auch die Zuschauer!“
Als Gast-Moderator hatte Herbrüggen sich kürzlich im RTL-Magazin „Guten Morgen Deutschland“ ausprobiert. „Das ist ganz schön schwierig. Aber ich würde es schon machen, falls sich eine Gelegenheit bietet!“ Die Jury widerspricht: „Ich möchte dich nicht an die Moderation verlieren, bleib bloß ein Sänger“, bittet Xavier Naidoo.
Seinen bisherigen DSDS-Erfolg widmet er Opa Fritz
Dem ehemaligen Fußballer Davin Herbrüggen hatte selbst die Senioren- und Kindermannschaft seines Heimatvereins SuS 21 Oberhausen für die DSDS-Reise einen emotionalen Mutmacher als Video geschickt. Sein Opa Fritz verstarb vor zwei Jahren mit 88 Jahren in der Senioreneinrichtung „Haus Isabel“ in Oberhausen-Borbeck – direkt neben dem Fußballplatz. Genau hier arbeitet Davin heute als Altenpfleger. „Wenn mein Opa das heute miterlebt hätte, dann wäre er vermutlich auf die Bühne gerannt und hätte mich umarmt.“
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