OBERHAUSEN. . Eine Verwilderung des John-Lennon-Platzes soll verhindert werden. Nach Workshops gibt es weiter unterschiedliche Meinungen zur Folgenutzung.

Als „rotes Tuch“ erwies sich in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen die Erwähnung des John-Lennon-Platzes. Der soll bekanntlich bebaut werden. Aber wie und in welchem Umfang, das ist bislang noch nicht entschieden und überdies zwischen Rathaus und Anwohnern hoch umstritten. Die SPD hatte unter der Überschrift „Verwildern des John-Lennon-Platzes verhindern“ nun beantragt, die Stadtverwaltung möge eine Nutzung durch Anwohner und andere Interessierte fördern. Das hatte prompt eine kontroverse Diskussion zur Folge.

Einige Bürger haben auf dem John-Lennon-Platz selbst etwas angepflanzt und rekultiviert — wie hier in diesen Pflanzkästen.
Einige Bürger haben auf dem John-Lennon-Platz selbst etwas angepflanzt und rekultiviert — wie hier in diesen Pflanzkästen. © Gerd Wallhorn

„Bis die Zukunft des Platzes geklärt ist, sollte die Stadt dafür sorgen, dass der Platz bis dahin von allen Bürgern genutzt werden kann“, sagte Christiane Gerster-Schmidt (SPD) zum Vorstoß ihrer Partei.

Heike Hansen (Linke) stellte dazu klar: „Die Bürger selbst haben dort etwas gepflanzt und rekultiviert, haben Pflanzkästen aufgestellt. Dort gibt es keine Verwahrlosung.“ Darauf Gerster-Schmidt: „Wir wollten nur ein Verwildern verhindern.“

„Das genau haben Anwohner doch gerade verhindert, entgegnete ihr Hansen.“ Gerster-Schmidt weiter: „Wir finden das auch toll und wollen es von städtischer Seite unterstützen.“

„Das Wort ,verwildern’ provoziert“, fand Jakup Straka-Wilger (Bürgerliste). Welchen Anlass es für den Antrag denn gebe, wollte er wissen. „Dass wir die Anwohner unterstützen wollen“, erklärte ihm Gerster-Schmidt. Straka-Wilger erwiderte ihr, „da sollte man aber mit den Anwohnern sprechen, welchen Handlungsbedarf sie sehen.“

Auch Müll und leere Flaschen

„Bitte dort keine Bäume pflanzen. Ich finde das Engagement der Bürger toll. Nicht toll wäre es, wenn dadurch Fakten geschaffen würden“, meldete sich Werner Nakot (CDU) und ließ damit durchblicken, dass seine Partei sich dadurch von einer Bebauung nicht abhalten lässt. „Verwildern bedeutet naturnah belassen. Wild muss ja nicht schlecht sein“, erklärte dagegen Andreas Blanke (Grüne).

So schnell würden dort schon keine Bäume hochschießen. Das letzte Wort bei der Aussprache hatte Stadtverordneter Peter Bruckhoff (BOB im Rat). „Da ist es aber nicht immer ordentlich, es fliegen leere Flaschen herum“, erklärte er. Am Ende stimmten SPD, CDU und FDP für den SPD-Antrag, die Verwaltung zu beauftragen. Linke und Bürgerliste stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich.

Wie es bei der Planung des Platzes weitergeht, war nicht Thema der Aussprache. Nach Workshops mit Bürgern steht fest, dass sich die Vorstellungen der beteiligten Bürger darüber, wie die Fläche künftig genutzt werden soll, von denen einer von der Stadtverwaltung eingesetzten Wettbewerbs-Jury grundlegend unterscheiden.

Konflikt von Freiraum-Nutzung und etwaiger Bebauung

Wie dieser Gegensatz aufgelöst werden kann, das zu klären, dazu wollte die Stadtverwaltung die Winterpause nutzen. Konkret geht es darum, in welchem Umfang das, was nach der Erweiterung der städtischen Kindertagesstätte an der Tannenbergstraße vom John-Lennon-Platz unbebaut ist, für eine Freiraum-Nutzung langfristig zur Verfügung steht und ob es auch entlang der Sedanstraße eine Bebauung geben wird.