Oberhausen. . Die Kohlekommission fordert ein Ende der Kohleverstromung bis 2038. Welche Auswirkungen hat das auf Oberhausen? EVO sieht große Herausforderung.

Der geplante Kohleausstieg im Jahr 2038 stellt den Oberhausener Energieversorger (EVO) vor große Herausforderungen. Der Plan gefährde Arbeitsplätze in der Branche und könnte Strompreise steigen lassen, sagt EVO-Vorstand Hartmut Gieske.

Er sieht daher nun die Politik in der Pflicht. Denn wenn diese „die Spielregeln ändert, muss sie auch für die Folgekosten einstehen.“ Am Samstag hatte die Kohlekommission ihren Bericht vorgelegt, nach dem 2022 der Kohleausstieg eingeläutet und spätestens 2038 abgeschlossen sein soll. Konkret solle die Politik nun Investitionsanreize für moderne Technologien bieten, möglicherweise durch Förderprogramme. Und betroffene Energieunternehmen sollen gegebenenfalls auch entschädigt werden.

EVO muss Markt beobachten

Vom Kohleausstieg ist die EVO zunächst nur mittelbar betroffen, denn der Oberhausener Energieversorger ist kein sogenannter Kohleverstromer, sondern bezieht Energie etwa aus Gas-, Biomasse- und Blockheizkraftwerken. „Wir kaufen aber weitere Kapazitäten am Markt ein“, erklärt Sprecher Daniel Mühlenfeld. Sollten also andere Unternehmen auf Grund der Energiewende ihre Preise erhöhen, müsste also auch die EVO tiefer in die Tasche greifen, um den Strom zu bezahlen. Folglich könnte es auch für den Verbraucher teurer werden. „Doch das ist zum jetzigen Zeitpunkt Kaffeesatzleserei“, sagt Mühlenfeld. „Wir müssen den Markt beobachten.“

Für den kompletten Kohleausstieg bleiben nach jetziger Planung rund 20 Jahre Zeit. Das gebe der EVO Luft, „um sich strukturell auf die neue Situation einzustellen“, erklärt Mühlenfeld weiter. Vorstand Gieske sieht die EVO für die Zukunft gut aufgestellt, das Unternehmen habe sich „schon vor Jahren auf den Weg gemacht, durch Investitionen in innovative Technik die Energiewende vor Ort voranzubringen.“

Viele Technologien auf dem Weg

Er nennt beispielhaft das Biomasse-Heizkraftwerk in Sterkrade, eine Mikro-Dampfturbine zur effektiven Nutzung auch kleiner Energieressourcenstetige, eine neue Photovoltaik-Anlage an der Danziger Straße und demnächst eine neue, hochmoderne und erdgasbasierte Kraftwerkstechnik sowohl an der Danziger Straße als auch am Standort Sterkrade. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden diesen Weg konsequent weitergehen.“