Oberhausen. . Das neue Pop-Album von Captain Disko überrascht mit der Stimme von Moderator Peter Kloeppel. Der Clou gelang mit Tablett in der RTL-Kantine.

Tagesschau-Ikone Wilhelm Wieben sprach in Falcos einstigem Skandal-Song „Jeanny“ ein paar Worte in der Rolle eines, nun, wenig überraschend: Nachrichtensprechers. Mehr als 30 Jahre später ist in einem deutschsprachigen Pop-Song erneut eine markante Moderatoren-Stimme zu hören. Dahinter steckt diesmal die Pop-Formation Captain Disko, die bekanntlich auch Oberhausener Wurzeln besitzt.

Keiner geringerer als RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel ist auf dem kommenden Album „Nimmerland“ zu hören. Kloeppel stellte der Pop-Band passendes Moderationsmaterial aus der Sendung „RTL Aktuell“ zur Verfügung. Doch wie kam es dazu?

Song erinnert an Katastrophe in Fukushima

Für ihr neues Album haben die Musiker aus Oberhausen, Essen und Hattingen den nachdenklichen Song „Fukushima“ aufgenommen, der sich kritisch mit der Nuklearkatastrophe von 2011 in Japan auseinandersetzt. Die Idee: Das Intro des Songs sollte mit authentischen Nachrichtenzitaten in eine bedrohliche Stimmung eintauchen.

Auf dem neuen Album „Nimmerland“ von Captain Disko erklingt eine berühmte TV-Stimme.
Auf dem neuen Album „Nimmerland“ von Captain Disko erklingt eine berühmte TV-Stimme. © Tresohr

Produzent und „Band-Papa“ Carsten Wrede erklärt unserer Redaktion das Zusammentreffen mit dem berühmten Journalisten. „Ich arbeite seit 20 Jahren bei RTL als Sounddesigner. Also habe ich ihm von der Idee erzählt und gefragt“, erzählt Wrede. Das war eher unkonventionell. „Ich habe ihm mit dem Tablett vor dem Bauch in der Kantine getroffen.“ Kloeppel zeigte Interesse, wollte aber erst den Klängen lauschen. „Er hat zugesagt, meinte, die Musik sei cool!“

Während das Album „Nimmerland“ am 28. September erscheint, wird „Fukushima“ als Single erst zum Jahrestag des Unglücks im März 2019 herausgebracht. Einige Fans dürfen am 21. September im Tresohr-Studio aber schon probehören. Das Mini-Konzert ist allerdings längst ausverkauft.

Elf Tracks mit verspieltem Pop

Ansonsten ergänzen Captain Disko ihr neues Album mit gewohnt verspieltem Pop. Unter den elf Tracks befinden sich neben einer Hommage an die „Omma“ viele Anspielungen auf das chaotische Erwachsenwerden. Dass der Albumtitel mit dem fiktiven Wohnort von Peter Pan übereinstimmt, ist also kein Zufall.

Dass der musikalische Captains-Club um Daniel (Gesang), Hendrik (Bass), Lat Vegas (Schlagzeug) und Seko (Gitarre) selbst verspielten Aktionen nicht abgeneigt ist, bewiesen die Jungs vor drei Jahren beim Festival Olgas Rock. Damals sangen sie den Songs „Schwerelos“ auf 60 Metern Höhe auf einem Bungeeturm — freischwebend, nur durch Seile gesichert.