Oberhausen. Die Initiatoren der „Multi“ ziehen positive Bilanz der Jugendbegegnung. Viele Eltern mit Herzblut dabei. Besondere Momente im Friedensdorf.

Selbst erfahrene Multi-Organisatoren mussten zum Abschied schlucken: Nach zwei intensiven Wochen ist die Jugendbegegnung „Multi“ tränenreich zu Ende gegangen. Am späten Sonntag verabschiedete sich die letzte der 13 internationalen Delegationen aus Oberhausen. Nicht nur bei den jugendlichen Teilnehmern und ihren gleichaltrigen Gastgebern wurden manche Augen feucht. „Selbst einige Gasteltern konnten Tränen nicht verbergen“, sagt Multi-Organisator Marc Grunenberg.

14 Tage hat die „Multi“ die Beteiligten eng zusammengeschweißt: Das wurde nicht nur beim gemeinsamen Gruppenbild zum Halbzeitaustausch auf der Platzanlage von Grün-Weiss Holten deutlich — wo knapp 500 Teilnehmer und Helfer den Schriftzug des Austauschs nachbildeten und von einer Kamera-Drohne fotografiert wurden.

Organisatorischer Kraftakt

Zeichen setzen, zusammenführen — miteinander reden statt übereinander: Die Organisatoren sehen die Grundidee bestätigt. „Wir sind sehr zufrieden. Der erhoffte Dialog ist eingetreten“, sagt Grunenberg und weiß, dass die 14 Tage „Multi“ plus der großen Vorbereitung im überwiegend ehrenamtlich tätigen Orga-Team zugleich reichlich Kraft gekostet haben. Die Rückmeldungen der Gäste entschädigten aber für durchtelefonierte Nächte.

Die Multi-Teilnehmer arbeiteten einen Tag lang im Oberhausener Friedensdorf mit.
Die Multi-Teilnehmer arbeiteten einen Tag lang im Oberhausener Friedensdorf mit.

Marilena (15) aus Griechenland meinte: „Jeder Tag war einzigartig. Etwas ganz Besonderes war der Besuch im Friedensdorf. Hier kann man sehen, dass man in jedem Alter helfen kann und man gemeinsam mehr erreicht!“ Die Multi-Teilnehmer arbeiteten einen Tag lang in der Einrichtung mit. Daria (16) aus Russland ergänzte: „Solche Erfahrungen und Freundschaften, wie man sie bei der Multi gemacht hat, braucht man im Leben!“

„Pommes Rot-Weiß hat super geschmeckt“

Beeindruckt waren die Teilnehmer aus dem Großraum Los Angeles (USA) über die üppige Anzahl an Trinkwasser-Vorlieben: „Mit Kohlensäure, Medium und stilles Wasser. So etwas kennen wir nicht!“ Und natürlich blieb die Revierküche hängen. „Pommes Rot-Weiß hat super geschmeckt“, fand die Gruppe aus dem russischen Baschkortostan.

Neben Stadtspiel, Sozialtag, Party, Workshops und Musical-Besuchgab es auch Momente des Innehaltens: Berührende Eindrücke sammelten die Jugendlichen aus Israel beim Besuch der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen in Niedersachsen.

Der Abschluss im Stadion Niederrheinstand für eine Idee: Auf den Multi-Trikots der Teilnehmer klebte diesmal das RWO-Kleeblatt. Damit sollen sich die Gäste nach der Heimreise vor dem Fußball-Stadion ihrer Heimatstadt ablichten lassen — und das Foto zurück nach Oberhausen schicken. Eine Geste mit Weitblick: Damit der Austausch immer weiter geht.

>>>>>> Gastgeber reisen in die Länder der Gäste

Lange ausruhenkönnen sich die Organisatoren der „Multi“ nicht: Schließlich reisen im kommenden Jahr die jugendlichen Gastgeber aus Oberhausen nun in eines der 14 Gastländer. Die Planungen laufen.

Schon jetzt gibt es dafür mehr als 50 Anmeldungen. Beteiligt sind Länder wie USA, Russland, China, Peru, Ukraine und Island. Weitere Informationen zur Jugendbegegnung gibt es unter: www.multi-online.org