oberhausen. . 400 Gäste und Helfer aus 14 Ländern beginnen die große Jugendbegegnung. Jugendliche lernen ihre Gastfamilien kennen. Workshops werden ausgelost.

Dass Musik spielend Grenzen überwindet, ist allgemein bekannt: Da wundert es wenig, dass 400 Teilnehmer, Organisatoren und Helfer schon in den ersten Stunden der diesjährigen Jugendbegegnung Multi ein gemeinsames Lied anstimmen. „Happy Birthday, alles Gute zum Geburtstag!“ Das versteht man von Russland über China bis in die USA.

Das muntere Ständchen ist am Montagmorgen bei der Eröffnung im Ebertbad improvisiert. Ein englischer, griechischer und deutscher „Multi“ fühlt sich gleichermaßen angesprochen. Lächeln und Lachen zum Wiegenfest — das eint.

„Wir betrachten die Multi als ein Friedensprojekt“

Wie vieles im Leben ist die Idee der über Jahrzehnte gewachsenen Begegnung damit eigentlich schon erklärt. Grenzen überschreiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen, Vorurteile überwinden – oder wie es Kulturdezernent Apostolos Tsalastras formuliert: „Wir betrachten die Multi als ein wichtiges Friedensprojekt.“ Und Sparkassen-Chef und Unterstützer Bernhard Uppenkamp staunt über das stadtverbundene Logo der Multi: „Da braucht es schon eine Erdkugel, um alle Oberhausener Bauwerke abzubilden.“

Zwei Wochen bleiben die Jugendlichen, überwiegend im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, nun in Oberhausen, leben in Gastfamilien, die Kinder in einem ähnlichen Alter haben. Beim Programm werden die Nationen munter gemischt. Das Ziel: Spiel, Spaß und bitte keine Grüppchenbildung.

Peruanischer Schaukasten als Geschenk

Neue Freundschaften sollen entstehen und erfahrene Multi-Helfer wissen schon vorher um manche Abschiedsträne, die in 14 Tagen kullern wird. Doch nun sagen sie im Ebertbad noch etwas zurückhaltend „Hallo!“ oder „Hello!“

Jede Länder-Delegation sendet zwei Teilnehmer auf die Bühne. Viele haben kräftig gelernt, sprechen einige Sätze in deutscher Sprache. Die Gruppe aus der Ukraine übersetzt sogar ihre komplette Begrüßung. Dass manche vor dem großen Publikum über ein paar Sätze stolpern — geschenkt! Apropos: Alle Gruppen bringen interessante Souvenirs aus ihren Regionen mit. Die „Multis“ aus Baschkortostan (Russland) spendieren einen Topf des heimischen Honigs: „Der ist in der gesamten Welt berühmt!“ Die weit gereisten Peruaner verschenken einen landestypischen Schaukasten. Aus ihrer Gruppe stammt die jüngste Teilnehmerin: Mayra, elf Jahre alt.

Dann wird’s spannend: Die Themen der Workshops werden ausgelost. Sportliches wie Modern Dance, Wassersport und Fußball ist beliebt, aber auch Kreatives wie Garten- und Kochprojekte sind angesagt. Wer aus seiner Sicht eine Niete zieht, darf tauschen. Die ersten Gespräche der Multi nehmen untereinander ihren Lauf.