Oberhausen. . 200 Jugendliche aus 15 Nationen besuchen zur „Multi“ die Stadt. Bei der Suche nach Gasteltern begegnen den Machern mehr Vorbehalte als sonst.

Dieses Zeichen der Völkerverständigung füllt sogar ein Stadion: Wenn der Jugendaustausch „Multi“ am 24. August nach zwei Wochen endet und 200 junge Gäste aus 15 Nationen sich verabschieden, wird erstmals das Stadion Niederrhein als Kulisse dienen.

Motor dieser Idee ist RWO-Präsident und Ebertbad-Bademeister Hajo Sommers, der gemeinsam mit seiner Dauerverlobten Gerburg Jahnke die Idee der „Multi“ seit Jahren unterstützt. Beide fungierten selbst schon als Gasteltern, kennen sich also aus. „Die Multi ist eine wunderbare Sache, die eigentlich noch viel größer sein müsste.“

Das Mammut-Projekt gilt schon jetzt als größte Begegnung seiner Art auf kommunaler Ebene. Schließlich werden die jungen Gäste zwischen 14 und 17 Jahren allesamt in Gastfamilien mit Jugendlichen in einem vergleichbaren Alter untergebracht. Und 70 Tage vor dem Start könnten die städtischen Initiatoren und vielen ehrenamtlichen Helfer eigentlich mit einem breiten Lächeln auf die zweiwöchige Begegnung blicken.

Doch politische Weltlage und Diskussionen über Zuwanderung trüben die Vorfreude: Bei der Suche nach Gasteltern begegnen den Initiatoren häufiger als sonst verunsicherte Fragen, etwa nach der Herkunft der jugendlichen Gäste. Einzelne Nachfragen, ob die Gäste denn auch „vorher überprüft worden seien“, waren schon dabei. Kultur-Dezernent Apostolos Tsalastras nennt dies „besorgniserregend“, schließlich solle der Jugendaustausch doch genau diese Vorurteile abbauen. Die Leute seien zurückhaltender, obwohl die „Multi“ in Oberhausen keineswegs etwas Neues sei.

Die Mehrheit habe den Kerngedanken des Austauschs freilich begriffen. Die vielen gewachsenen Freundschaften über Jahrzehnte sind ein Beleg dafür. Die Macher gehen in den Endspurt für eine friedliche Begegnung: Noch 38 weitere Gastfamilien werden für die 200 Jugendlichen gesucht.

Multi-Trikot mit Kleeblatt

Junge Gäste aus China, Peru, USA, Israel, Ukraine, Baschkortostan (Russische Föderation), Italien, Spanien, England, Rumänien, Polen, Estland, Island und der Türkei sind bei der diesjährigen „Multi“ dabei. Die Jugendlichen schlafen in den Gastfamilien, sind tagsüber aber mit gemeinsamen Workshops und Projekten beschäftigt. Soziale Tage dienen zudem der interkulturellen Verständigung.

Ein Stück Oberhausen nehmen sie auch mit nach Hause. Für die „Multi“ wird es ein eigenes Fußball-Trikot mit Kleeblatt geben.

Vom 11. bis zum 26. August ein Zuhause geben

Interessierte Eltern können sich über den Ablauf und die Anforderungen bei der Stadt Oberhausen als Veranstalter weitergehend informieren.

Bei Fragen steht das Büro für Interkultur zur Verfügung. Der Ansprechpartner ist Marc Grunenberg unter 825-2967. Oder per Mail an: marc.grunenberg@oberhausen.de