oberhausen. . Jennie Overmeier aus Oberhausen schreibt regelmäßig über Abenteuer aus zwei Hundeleben. Auf ihren Internet-Seiten sammeln sie immer mehr Fans.

Eigentlich hätten Pepe und Mads denselben Namen erhalten müssen: Immer wenn die beiden Retromöpse auftauchen, hören sie dieses langgezogene: „Ohhhhh!“ Zum Glück hat sich Frauchen Jennie Overmeier nicht an der Reaktion auf mopsfidele Niedlichkeit orientiert, sondern war eher pragmatisch bei der Namensgebung.

Was guckst du? Welpe Pepe zeigt stolz seinen kleinen Multi-Ausweis.
Was guckst du? Welpe Pepe zeigt stolz seinen kleinen Multi-Ausweis. © Overmeier/Facebook

Der erst vier Monate junge Pepe stammt aus einem sogenannten P-Wurf, wie es in der Züchtersprache korrekt heißt. Der 15 Monate alte Mads ist ein M-Wurf. Die Namen klingen also einleuchtend. Doch die beiden Tiere sind alles andere als gewöhnliche Oberhausener: Sie haben es im Bekanntenkreis von Familie Overmeier schon zu kleinen Berühmtheiten gebracht.

Stars des Jugendaustauschs Multi

Auf der Facebook-Seite „Anony­mops“ schreibt Jennie Overmeier nämlich eifrig aus dem Hundeleben von Mads und Pepe. Es gibt auch ein Instagram-Profil mit bislang schon 5000 Mops-Anhängern — selbst einen Internet-Blog haben die Tiere. Menschen, die Einfluss nehmen, Tiere die Einfluss nehmen: Wenn es Influencer gibt, warum nicht auch Petfluencer?

Gemeine Wespen! Mads wurde von einem nervigen Insekt gestochen.
Gemeine Wespen! Mads wurde von einem nervigen Insekt gestochen. © Overmeier/Facebook

Momentan gibt es für die Fans von Mads und Pepe viel zu sehen: Familie Overmeier nimmt mit den Töchtern Hannah (18) und Greta (16) an der „Multi“ teil — und die beiden Hunde sind längst heimliche Maskottchen und Stars der Jugendbegegnung. Wie alle Teilnehmer haben die beiden Hunde sogar einen eigenen Multi-Ausweis bekommen. Beim kleinen Welpen Pepe misst dieser nur wenige Zentimeter. Wie war das noch mal mit den „Ohhhhhhs“?

Frauchen Jennie schaut mit den Vierbeinern bei den Projekten und Workshops vorbei. An so viele Streicheleinheiten könnte sich ein kleiner Mops schon gewöhnen.

Schon echte Profis vor der Handykamera

Der größere Mads hatte bei der Erkundungstour zwischen 400 Jugendlichen aus 14 Ländern allerdings Pech: Eine Wespe stach zu und traf sein Beinchen. Mit etwas Salbe und einem kleinen Verband ging es aber schnell wieder, wie Jennie Overmeier versichert. Und sicher, wieder schallte das wehmütige: „Ohhhhhh!“

Beißball zeigt Zähne: Mads präsentiert sein Spielzeug
Beißball zeigt Zähne: Mads präsentiert sein Spielzeug © Overmeier/Facebook

Genauso wie beim gemeinsamen Foto, dass die Overmeiers extra zur Multi posteten: Darauf lesen Pepe und Mads ganz aufmerksam im Programm-Heft die Aktivitäten der Jugendbegegnung nach. Zumindest sieht es so aus: Da sind die beiden Retromöpse schon echte Profis vor der Handykamera.

Anliegen: gegen die Merkmale der Qualzucht

Zu ihren Fotos denkt sich Jennie Overmeier stets lustige Sprüche aus, legt meistens Mads tierische Zitate in den Mund. Doch mit der Internet-Präsenz verfolgt die 45-Jährige neben dem Spaß auch ein ernsthaftes Anliegen. Mit Artikeln und Diskussionsbeiträgen möchte sie gegen die Merkmale der Qualzucht Position beziehen, etwa wenn den Möpsen das Atmen schwer fällt und kräftiges Schnauben zu hören ist. Mads und Pepe sind sogenannte „ZKR Retromöpse“, also Möpse mit gezielter Einzucht genau definierter Fremdrassen, die laut Züchter frei von Qualzuchtmerkmalen sind.

Im Hause Overmeier sind Mads und Pepe übrigens in tierischer Gesellschaft. Die zwei Katzen Ratz und Rübe hätten am Anfang schon etwas kritisch geschaut, doch mittlerweile Verständnis für den Mops-Nachwuchs. Zu fressen bekommt der kleine Pepe vornehmlich Rohfutter („Barf“) anstatt Fertigfutter. Da müsse man als Vegetarierin schon mal stark sein, sagt Jennie Overmeier.

>>>>>>>> Aufgabe als Therapiehund

Wie es mit dem Welpe n Pepe weitergeht, überlegt Besitzerin Jennie Overmeier noch. Eine Ausbildung zum Therapiehund sei durchaus denkbar, sagt die Familienmutter. Sein Spitzname lautet übrigens Schokopiranha.

Den Namen ihrer Facebook-Seite „Anonymops“ hat sich Familienvater Dirk ausgedacht. Eine Anspielung auf die Hacker-Aktivisten „Anonymous“.