OBERHAUSEN. . Ausgelassene Stimmung bei der Karnevalssitzung der Alstadener Bären im Ebertbad. Prinz Hermann II. kehrt nach seiner Zwangspause umjubelt zurück.
Wenn Tollitäten in der Bütt zum Mikrofon greifen, gibt es manchmal gute Nachrichten, die nichts mit Humor zu tun haben: „Mir geht es wieder sehr gut“, sagt Hermann II. (Buschmann) am Freitag nach dem Gang auf die Bühne des Ebertbades. An einem Metallträger hatte sich die Tollität bei einem schweren Arbeitsunfall am Kopf verletzt. Die Wunde musste genäht werden, unter der Woche hieß es für den Prinzen daher: Karnevalspause!
Beim Heimspiel seines Vereins Alstadener Bären genoss er den Jubel beim Einmarsch sichtlich. „Da bekommt man ein schönes schummriges Gefühl von den Zehenspitzen bis in die Haarspitze“, sagt der genesene Prinz. Für die zahlreichen guten Wünsche bedankte er sich prompt. „Es fühlt sich gut an, wenn ein starker Verein hinter einem steht und einem auch in solch einer Situation tausendprozentig zur Seite steht.“
Song über himmelblaue Augen
Rührende Worte, dazu sich rührende Karnevalisten: Die Prinzengarde samt Tänzern mit und ohne Handicap hat sich prächtig entwickelt. „Ob dies funktioniert, haben wir am Anfang nicht gewusst, aber wir wollten es unbedingt ausprobieren“, sagt der Prinz. Dass die Inklusion auch tanzbar greifbar gemacht werden kann, zeigte der Ausflug der Alstadener Garde ins Weltall. Der Applaus für den galaktischen Ausflug war ihnen sicher.
Einmal elf Jahre feiert der noch recht junge Zusammenschluss von Narren aus Alstaden. Dass dies im Zusammenspiel mit Vereinen aus dem Ortsteil klappt, zeigte die gesangsfreudige Delegation von Schwarz-Weiß Alstaden am Bühnenrand: „Wir sind alle Alstadener Jungs!“ Natürlich, seine Tollität führt bei den Sportlern den Vorsitz.
Die Jubiläumssitzung geriet kurzweilig. Das lag vornehmlich am vereinseigenen Teil. Alleine mit dem Besuch des Stadtprinzen hätte man ohne Abstriche den Abend füllen können. Zumal seine vier Paginnen als Überraschung, und folglich auch als eine Weltpremiere, eine Hommage an „himmelblaue Augen“ zum Besten gaben. Prinz Dubby und sein Team von Dampf drauf freuten sich über die Rückkehr der Tollität. Toll: Er schenkte dem Regenten als Glücksbringer einen orangfarbenen Arbeitshelm mit Prinzenfeder. Ein Unikat!
Musikalisch sind die Bären auf Party gepolt. Und ja, ein wenig fernsehreif wirkten diese Auftritte im Ebertbad auch. Zumindest, wenn man in die Vita der Gäste blickte. Dennis Kranz dürfte eingefleischten Fans der Casting-Endlosserie „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) bekannt sein. Jay Khan entzückte einst in der Boyband „US5“ die Mädchenherzen und probierte sich später bei RTL im Dschungelcamp durch das Kakerlaken-Büfett.
Bei den Bären zitierten beide Mattscheiben-Matadore dann auch zielgruppengerecht bekannte Popschlagermelodien. Und auch die 90er Jahre beherrschten sie mit Freude. Wer die „Coco Jambo“-Melodie im Ohr hatte, der konnte beschwingt bei einer Leiter-Artistikshow mitmachen. Sprosse um Sprosse.