Oberhausen. . Nach den ersten Testmonaten mit Privatdetektiven sieht die Stadt Erfolge: Abfallsünder wurden an Altpapier-Container-Stellplätzen erwischt.

  • Auch künftig will die Stadt Detektive gegen illegale Verschmutzung beauftragen
  • Nur wenige Bürger halten sich nicht an Regeln, sorgen aber für ein schlimmes Stadtbild
  • Strafen gegen illegale Müllentsorgung reichen von 50 Euro bis 500 Euro

Das seit diesem Sommer laufende Experiment, mit Privatdetektiven Umweltsünder aufzuspüren, wertet die Oberhausener Stadtspitze bisher als Erfolg. Auch in den nächsten Monaten werden die unauffällig erscheinenden Ermittler Aufträge der Stadt erhalten.

Dabei observieren die Detektive vor allem Container-Stellplätze für Altpapier, Gläser und Altkleidung. Gerade dort sieht es in Oberhausen besonders schmuddelig aus, weil einige Bürger ihre Kartons mit alten Papierverpackungen und Zeitschriften einfach neben die Metallcontainer stellen, statt sie Stück für Stück in die Kästen zu werfen. Zudem betrachtet so mancher Oberhausener den Container-Abstellplatz offenbar als idealen Ort, um sonstigen Müll loszuwerden – von Kunststoff-Artikeln, Möbelstücken bis hin zu Autoteilen.

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„Wer so handelt, der entsorgt Abfall illegal – und deshalb gehen wir jetzt strikt dagegen vor, damit Oberhausen nicht dreckig aussieht. Es sind zwar nur einige wenige Bürger, die so handeln, doch diese Minderheit begreift das nicht anders als über Sanktionen“, sagt Umweltamtsleiter Markus Werntgen-Orman. Und das kann teuer werden: Papierberge neben Altcontainern abgeladen – 50 Euro; alten Benzinrasenmäher abgestellt – 300 Euro bis 500 Euro.

Detektiv liegt im Auto stundenlang auf der Lauer

Um Umweltsünder zu erwischen, schaut der Kommunale Ordnungsdienst bei seinen Streifgängen durch die Stadt darauf, ob der Täter vergessen hat, Adressschilder oder andere Namenshinweise abzureißen. Der Detektiv wiederum liegt im eigenen Auto stundenlang auf der Lauer, um per Video- oder Fotokamera Umweltsünder beweiskräftig zu stellen.

Ansprechen soll der Detektiv die Täter nicht – schließlich könnte er sich bei aggressiven Abfallentsorgern selbst gefährden. Über Nummernschilder ihrer Wagen identifiziert, erhalten die Täter einen Bußgeldbescheid. Allein im September erwischte der Detektiv trotz nur relativ wenig gebuchter Stunden elf Täter, die Hausmüll oder Bauschutt in Altpapier-Container warfen oder ihre Kartons nicht korrekt in die Behälter warfen. Denn der Detektiv wird – schon allein aus Kostengründen – zielgerichtet eingesetzt: Vor allem in den Morgen- und Abendstunden, wenn die meisten Bürger ihren Abfall loswerden wollen. Je Einsatzstunde kostet er im Schnitt etwa 50 Euro.

Keine einfache Beweisführung

Die Beweisführung ist allerdings nicht einfach: Wer zu Fuß auf Umwelt-Abwegen unterwegs ist, kann vom Detektiv nicht so einfach identifiziert werden. Künftig soll deshalb sofort der städtische Ordnungsdienst gerufen werden, die nach Angaben des Umweltamtes den Täter auf frischer Tat stellen und besser als ein Privatdetektiv identifizieren können.

„Wir setzen auf den Abschreckungseffekt und hoffen mittelfristig durch unsere Kampagne ,Respekt, wer’s sauber hält’ darauf, dass Bürger andere Bürger auf ihr Fehlverhalten hinweisen. Denn so manchem ist einfach nicht bewusst, dass da kein Abfall hingehört. Die denken: Die WBO fährt doch sowieso hier vorbei und holt alles ab“, sagt Werntgen-Orman.