Oberhausen. Oberbürgermeister Daniel Schranz hat das Problem zur Chefsache erklärt. Ein ganzes Maßnahmenbündel wurde geschnürt.
Mangelnde Sauberkeit im Stadtbild, vor allem in Zentren wie der Innenstadt, ist der Hauptkritikpunkt, den Bürger immer wieder anbringen, wenn sie nach ihrer Zufriedenheit mit dem Leben in Oberhausen gefragt werden. Deshalb hat Oberbürgermeister Daniel Schranz mehr Sauberkeit zur Chefsache erklärt. Die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen bekam jetzt einen Bericht, wie der Stand der Bemühungen dabei ist, was also bereits eingeleitet wurde und was noch zu tun ist.
Ein ganzes Bündel von Maßnahmen hat die Stadt geschnürt. Die wichtigste betrifft die Straßenreinigung. Dazu wird es im zweiten Halbjahr 2017 eine Probephase in Stadtmitte geben: Ein von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) beauftragtes Institut wird überprüfen, was die Veränderungen gebracht haben.
Pflege-Paten für Baumscheiben
In diesem Bereich sollen Fahrbahn und Gehwege künftig von Hauskante zu Hauskante von den WBO gereinigt werden, also nicht mehr von Anwohnern. Park- und Grünanlagen wie der Berliner Park, der Kaisergarten und der Blücherplatz sollen künftig nicht mehr einmal pro Woche gereinigt werden, sondern zweimal. Aufwuchs am Rand der Wege wird bislang nur einmal im Jahr gemäht, künftig soll das zwei- bis dreimal geschehen.
Grünstreifen an Straßen und Verkehrsinseln sollen intensiver gepflegt werden. Im Durchschnitt ist heute jede Baumscheibe nur alle zwei Jahre an der Reihe. Das soll sich ändern. Die dabei entstehenden Mehrkosten können reduziert werden, wenn es gelingt, Anwohner für Pflege-Patenschaften zu gewinnen. Flächen, für die der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig ist, sollen gleich behandelt werden. Dazu laufen die entsprechenden Absprachen. Während der Probephase wird außerdem geprüft, wie hoch die Mehrkosten sind und welcher Anteil davon auf die Straßenreinigungsgebühren umgelegt werden kann.
Kritik an der Qualität
Für Kritik an der Qualität soll ein Beschwerdemanagement eingeführt werden. Eine satellitengestützte Aufzeichnung der Bewegungen der Kehrmaschine sei aber, so heißt es, aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich.
An fünf zentralen Stellen in der Stadt, darunter auf dem Saporishjaplatz, wurden Hundekotbeutelspender aufgestellt. Am Jahresende soll ihre Wirkung bewertet werden.
Mülltonnen werden künftig per Computerchip erfasst. Damit kann ihre regelmäßige Entleerung kontrolliert werden. Behälter, für die keine Gebühr bezahlt wird, die einfach dazu gestellt werden, fallen sofort auf. Allerdings können die 56 .000 Tonnen damit erst 2018 versehen werden.
Altkleidersammlung hat sich nicht bewährt
Die 172 Altkleider-Container im Stadtgebiet wurden in den vergangenen Jahren mit einer Sicherung vor Altkleider-Diebstahl ausgerüstet. Danach konnten sie aber nicht mehr problemlos benutzt werden. Ein unsauberes Umfeld war die Folge. Das technische Problem sei 2016 behoben worden, heißt es. Die probeweise Altkleider-Sammlung in Walsumermark hat sich dagegen 2014 nicht bewährt.
Ein Oberhausen-Becher als Mehrwegbecher wird noch in diesem Sommer von Bäckereien und Cafés ausgegeben, um den Verpackungsmüll zu verringern. Man soll ihn auch kaufen können.
Müllgroßbehälter, vor allem in großen Wohnanlagen, werden schrittweise etwa zur Hälfte künftig in die Böden eingelassen, damit ältere Menschen leichter darin einwerfen können. Erste Kontakte mit Wohnungsgesellschaften wurden aufgenommen, heißt es.
Neue Papierkörbe mit Aschenbecher
Container-Standplätze bekommen Hinweisschilder. Diese könnten dann auch via Internet abgefragt werden. Bislang obliegt es dem Zufall, ob defekte Sitzbänke, Hinweisschilder, Abfallbehälter oder Laternen auffallen und instandgesetzt werden. Für sie wird ein Kontrollsystem erarbeitet.
Die neuen Papierkörbe mit integriertem Aschenbecher werden noch in den Sommermonaten auch in den Querstraßen der Marktstraße aufgestellt. Ob sie sich bewähren, wird später geprüft.