Oberhausen. . Kleidung, Essensreste oder Papier landen in der gelben Tonne. Sie müssen aussortiert und verbrannt werden. Tipps zur korrekten Trennung.

  • Fast die Hälfte des Inhalts der gelben Säcke und Tonnen gehört dort nicht hinein
  • In einer Sortieranlage wird der Abfall getrennt und dann verbrannt
  • Chefin der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen erklärt, wie richtig getrennt wird

Weil viele Oberhausener ihren Müll nicht richtig trennen, landet fast die Hälfte des Abfalls, der eigentlich recycelt werden soll, in der Müllverbrennungsanlage. „Papier, Glas, Küchenabfälle oder Kleidung werden einfach in den gelben Sack oder die gelbe Tonne geworfen, obwohl sie da nicht hineingehören“, sagt Maria Guthoff, Geschäftsführerin der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO).

Die Folge: Der falsche Inhalt muss in den Anlagen des Entsorgungsunternehmens Remondis in Bochum wieder aussortiert werden und kommt dann in die Verbrennung.

Leichtverpackungen haben den grünen Punkt

Was gehört denn in die gelbe Tonne? „Alle sogenannten Leichtverpackungen.“ Sie bestehen aus Aluminium, Kunststoff, Weißblech oder – wie etwa Milchtüten – aus dem Verbund unterschiedlicher Materialien. „Sie sind mit dem grünen Punkt gekennzeichnet.“

Mit dem Kauf eines so verpackten Produkts hat der Kunde die Entsorgung bereits bezahlt, muss dafür also – im Gegensatz zur Hausmülltonne – keine Gebühr mehr bezahlen. „Daher macht es überhaupt keinen Sinn, Leichtverpackungen in die Hausmülltonne zu tun. Auch deshalb nicht, weil Leichtverpackungen ein im Verhältnis zu ihrem Gewicht sehr großes Volumen haben und viel Platz in der Hausmülltonne brauchen.“

Wer richtig trenne, könne im Endeffekt womöglich eine kleine Hausmülltonne nutzen oder sie seltener leeren lassen und damit Geld sparen. Hausmülltonnen gibt es in den Größen 80, 120 oder 240 Liter.

Die verschiedenfarbigen Tonnendeckel haben folgende Bedeutung: grün bedeutet wöchentliche Abholung, rot vierzehntägig und blau alle vier Wochen.

Kunststoffe sind nicht unendlich oft wiederzuverwerten

Ein weiterer Grund für den hohen Anteil von Verpackungsmüll, der verbrannt wird: Kunststoffe kann man nicht unendlich oft wiederverwerten. „Mit jedem Recycling verändert sich das Grundmaterial. Irgendwann muss es aussortiert werden.“ Auch das geschieht in Bochum, danach landen diese Kunststoffe ebenfalls in der Müllverbrennung.

Die immer wieder von Bürgern geäußerte Vermutung, Verpackungsmüll werde deshalb verbrannt, weil die Müllverbrennungsanlagen das Material bräuchten, um eine hohe Temperatur zu erreichen, tritt Guthoff entgegen. „Das ist absolut falsch.“ Ihr Appell: „Müll richtig trennen, und nur das in die gelbe Tonne oder die gelben Säcke hineintun, was auch hineingehört.“

Das Aufkommen an Leichtverpackungen in Oberhausen betrug im vergangenen Jahr rund 5500 Tonnen. Das gesamte Müllaufkommen in der Stadt lag bei rund 110 000 Tonnen.

>>> Anträge für die Tonnen:

Je nach Größe der Wohnanlage stellen die Wirtschaftsbetriebe kostenlos eine 240 Liter große gelbe Tonne oder einen Container mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern zur Verfügung. Anträge für die gelbe Tonne können direkt im Onlineformular der Stadt Oberhausen ausgefüllt und verschickt werden: 0208-825-3606, oder eine Mail an
abfallgefaesse@oberhausen.de. Info: www. oberhausen.de.

Gelbe Säcke werden kostenlos am WBO-Schadstoffmobil sowie an allen Müllfahrzeugen ausgegeben. Sie gibt es auch an folgenden Ausgabestellen: Rathaus Oberhausen, Schwartzstr. 72; Rathaus OB-Osterfeld, Bottroper Str. 183; Technisches Rathaus Sterkrade, Bahnhofstr. 66; Wertstoffhof der WBO GmbH, Buschhausener Str. 149; Zentraler Betriebshof der WBO GmbH, Buschhausener Str. 149; Tabak- und Schreibwaren Frintrop, Schmachtendorfer Str. 150; Lotto-Annahmestelle Faber, Holtener Marktplatz 2. Informationen unter www. wbo-online.de.