Oberhausen. Der Zwölfjährige leidet unter einer schweren Hirnschädigung. Seine größten Wünsche: Ein Fahrrad und ein Autogramm vom Schalker Benedikt Höwedes.

  • Das Ambulante Kinderhospiz Möwennest sammelt für Fabian Geld für ein spezielles Fahrrad
  • Fabian ist geistig und körperlich behindert und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen
  • Am 20. Mai findet ein Benefiz-Musical im Ebertbad statt, ein Teil des Erlöses ist für Fabian

Die Felgen von Fabian Thuraus Rollstuhl zieren zwei große Schalke-Radkappen. Logisch, dass sein zwölfter Geburtstag am 27. April ganz im Zeichen der Farbe Königsblau stand: Schalke-Torte, Schalke-Trikot und Schalke-Hose. Ein perfekter, blau-weißer Tag. Zwei Wünsche blieben aber unerfüllt: ein Fahhrad, mit dem Fabian mit Papa André Thurau die Welt entdecken kann, und ein Autogramm von Kapitän Benedikt Höwedes. Der Traum vom Rad soll mithilfe des Ambulanten Kinderhospizes Möwennest bald wahr werden.

Wenn Fabian daran denkt, muss er lachen. Wie ein ganz normales, gesundes Kind. Dabei ist in Fabians Leben nichts normal. Er kann kaum sprechen, ist geistig und körperlich behindert und wird wohl sein Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Seinen Lebensmut verliert der Zwölfjährige deshalb nicht.

Nur selten schlechte Laune

„Fabian ist ein ganz lustiger Kerl“, sagt Nicole Scheibe. Die 41-Jährige hilft André und Rosemarie Thurau als Wegbegleiterin. „Es kommt ganz selten vor, dass er schlechte Laune hat.“ Dann sei er auch mal ein Dickkopf, sagt Scheibe und streichelt ihm über den Arm.

An der Wand des Wohnzimmers hängt eine Fotocollage. Auf allen Bildern ist Fabian zu sehen, lachend, während eines Ausflugs mit der Schule, lachend mit seinen Eltern, lachend im Clowns-Kostüm an Karneval.

Demnächst soll noch ein Foto hinzukommen: Fabian lachend auf dem Fahrrad, während sein Vater in die Pedale tritt.

Spende der
Spende der © KKO

Mehr als 3500 Euro kostet das Spezialrad, an dessen Front ein besonderer Rollstuhl angebracht werden kann. Den Rollstuhl kann man abnehmen und schieben. Möwennest-Koordinatorin Heike Sieben und Leiterin Bernadette Berger haben dafür fleißig gesammelt. 300 Euro haben die christlichen Motorradfreunde Osterfeld gespendet, weitere Spenden von privaten Gebern kamen hinzu.

Am 20. Mai soll im Ebertbad ein Benefiz-Musical stattfinden, berichtet Berger. Ein Teil des Erlöses komme Fabian zugute. „Behinderte Kinder haben dieselben Bedürfnisse wie andere“, sagt Heike Sieben. Dazu gehöre auch, mit anderen zu spielen, Neues zu lernen, sich zu bewegen.

Am Anfang schien alles in Ordnung

Nicht weit von ihrer Wohnung haben die Thuraus einen Schrebergarten. An schönen Tagen gehen sie dorthin und nehmen Fabian mit. „Er will gar nicht mehr rein. Er will draußen bleiben“, erzählt André Thurau. Der 47-Jährige küsst ihn auf die Wange, Fabian lächelt.

Als Fabian auf die Welt kam, schien alles in Ordnung. „Er war ein gesundes Kind“, erinnert sich Rosemarie Thurau (47). Doch bei den folgenden Untersuchungen zeigten sich Anomalien. Ihr Sohn konnte nicht richtig greifen.

Der Alltag für die dreiköpfige Familie ist eine Herausforderung. „Er wird immer Kind bleiben“, sagt André Thurau. „Aber das Leben geht weiter. Fabian will leben. Das Lächeln sagt doch alles.“

Spendenkonto für Fabian

Fabian kam auch aus dem Lachen nicht mehr heraus, als Deutschland bei der WM 2014 im Halbfinale gegen Brasilien mit 7:1 gewann. Der Zwölfjährige liebt Fußball. Sein Herz schlägt für Schalke 04. Im Stadion war er leider noch nicht. „Er wünscht sich ein Autogramm von Benedikt Höwedes“, sagt Bernadette Berger. Vielleicht geht auch dieser Wunsch bald in Erfüllung.

Wer für Fabian spenden möchte, kann dies gerne tun: Spendenkonto Ambulantes Kinderhospiz Möwennest, Stichwort „Fabian“, IBAN DE72 3606 0295 0013 4300 39, BIC: GENODED1BBE.