Essen. BVB-Starspieler Marco Reus hat schon öfters unverschuldet große Turniere verpasst. Jetzt steht der Confed-Cup in Russland an. Ein Kommentar.

  • BVB-Starspieler Marco Reus hat schon öfters unverschuldet große Turniere verpasst
  • Jetzt steht der Confed-Cup in Russland an
  • Ein Kommentar

Wir kennen das Theater noch vom vergangenen Sommer. Wochenlang buhlte und bettelte Trainer Horst Hrubesch um Spieler, damit die Olympia-Reise nach Rio nicht zu einem sportlichen Desaster gerät. Am Ende hat sich die Mühe gelohnt: Deutschland holte Silber.

BVB-Profi Reus war zu Saisonbeginn über Monate verletzt

Sportlich ist auch der Confed-Cup im Sommer eher ein Zeitvertreib. Acht Mannschaften reisen im Juni mit einigen Profis an, die entweder Urlaub oder Erfahrung brauchen. Die Gegner in der Vorrunde heißen: Australien, Chile und Kamerun. Auch Deutschland kommt nicht mit dem besten Kader, der möglich wäre – und das ist verständlich. Über 16 Englische Wochen liegen hinter vielen Nationalspielern; eine Saison mit über 50 Pflichtspielen. Es ist nur menschlich, wenn Profis Erholung statt Russland wollen.

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Nur bei Marco Reus liegt der Fall anders. Er war zu Saisonbeginn über Monate verletzt und musste auch 2017 wochenlang pausieren. Bei Bundestrainer Löw hat er schon öfters unverschuldet große Turniere verpasst. Es müsste ihm jetzt eine Ehre und eine Verpflichtung sein, für Deutschland beim Confed-Cup in Russland zu spielen. Ein Könner wie er hat, was die nackte Zahl seiner Länderspiele betrifft (erst 29 Stück mit 27 Jahren), Nachholbedarf.

Natürlich bangt der BVB um die Gesundheit seines Starspielers. Und würde ihn lieber in Urlaub schicken. So denken ja alle Klubs. Aber wer, wenn nicht Marco Reus, sollte bei der Generalprobe der Fußball-WM zeigen, dass Löw auf ihn bauen kann? Überspielt ist er gewiss nicht. Nur 21 Pflichtspiele hat er in dieser Saison bestritten. Da sollte für ihn der Confed-Cup in Russland kein großes Problem darstellen, falls ihn Löw am 17. Mai nominieren sollte.

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