Gelsenkirchen. . Holger Badstuber muss Schalke wieder verlassen, er hätte sich mehr Einsätze gewünscht. Aber der Klub hat andere Pläne in der Innenverteidigung.

So ist das mit Leihspielern: Manche kommen, um zu bleiben – und andere sind nach einem halben Jahr wieder weg. Für Abdul Rahman Baba, den Schalke in dieser Saison vom FC Chelsea ausgeliehen hat, gibt es eine gute Nachricht: Schalke wird den derzeit schwer am Kreuzband verletzten Ghanaer nicht fallen lassen – „ich glaube, wir werden eine Lösung finden, dass er in der nächsten Saison auf Schalke spielt“, kündigte Manager Christian Heidel am Donnerstag an. Dem Trainer war es beim Job-Sharing der sportlichen Leitung überlassen, einem anderen Leih-Profi eine für ihn schlechte Nachricht zu überbringen.

Offenes Gespräch mit dem Trainer

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Markus Weinzierl teilte Holger Badstuber offen mit, warum Schalke den Leih-Vertrag mit dem langjährigen Bayern-Profi im Sommer nicht verlängern wird: „Ich habe ihm erklärt, dass wir mit Matija Nastasic einen weiteren guten Linksfuß in der Innenverteidigung haben und dass er eigentlich immer spielen muss, weil er durch viele Verletzungen in seiner Karriere schon viel Zeit verloren hat – darüber waren wir uns schnell einig.“ Badstuber nahm die Nachricht gefasst auf, seine vier Monate auf Schalke standen für ihn nicht unter einem besonders guten Stern. „Vielleicht hätte er sich den einen oder anderen Einsatz mehr gewünscht“, vermutet auch Manager Heidel.

In einer Notlage ausgeliehen

Schalke hatte Badstuber im Januar in einer Notlage ausgeliehen: Damals waren Benedikt Höwedes und Matija Nastasic im Winter-Trainingslager in Spanien verletzt, es drohte ein Engpass in der Abwehr. Und weil Badstuber bei den Bayern unter Trainer Ancelotti auf keinen grünen Zweig mehr kam, war für ihn die Ausfahrt Gelsenkirchen willkommen. Doch der frühere Nationalspieler blieb auch auf Schalke nur Ergänzungsspieler. Und die vor Wochen aufgekommene Spekulation, Schalke könnte ihn als Nachfolger von Matija Nastasic verpflichten, falls der Serbe von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen würde, entbehrten von vornherein jeder Grundlage. „Komisch, davon hat Matija nicht einmal selbst etwas gewusst“, stellte Heidel nun klar: „Wir planen die neue Saison definitiv mit Nastasic, da gibt es kein Vertun.“

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Badstuber wäre auf Schalke also weiterhin nur Ersatz gewesen – und das war nicht das, was sich beide Seiten vorstellten. An der Identifikation mit der Aufgabe hat es dem 28-Jährigen nicht gemangelt, er wollte ursprünglich von den Bayern sogar die Siegermentalität mit nach Schalke bringen. Es fehlte aber an der sportlichen Qualität und damit auch an der Perspektive.

Rückkehr nach München nicht wahrscheinlich

Wohin es den gebürtigen Memminger in Zukunft zieht, ist völlig offen. Eine Rückkehr zum FC Bayern ist nach WAZ-Informationen nicht unbedingt angedacht. Schon im April sagte der Abwehrspieler, dass sich seit seinem Wechsel nach Schalke niemand mehr in München nach seiner Entwicklung erkundigt hätte. Manchmal gerät man eben schnell aus dem Blickfeld – so ist das mit Leihspielern.