Oberhausen. . Die Gesamtschule Osterfeld wird im Sommer Oberhausens fünfte Kulturagenten-Schule. Stadt kümmert sich um Vernetzung von Lehrern und Künstlern.
- Kulturagentin Anke Troschke vernetzt Oberhausener Schulen mit Kulturschaffenden
- Sie stellt Kontakte her und spürt Fördertöpfe für die Projektfinanzierung auf
- Vier Kulturagenten-Schulen gibt es bislang, im Sommer kommt eine weitere hinzu
Oberhausen bekommt eine weitere Kulturagenten-Schule. Im Sommer soll die Gesamtschule Osterfeld in das Programm aufgenommen werden. Als dann fünfte Schule in Oberhausen bekommen die Osterfelder eine eigene Kulturagentin, die dabei hilft, Projekte zu entwickeln und umzusetzen sowie Kontakte in die Kunst- und Kulturszene zu knüpfen.
Den Agenten-Job übernehmen wird, wie bei den anderen Schulen auch, Anke Troschke. Ihre Aufgaben: „Ich sitze zwischen den Stühlen, um alle Stränge miteinander zu verknüpfen. Ich verbinde die Leute und helfe, die Fäden zusammenzuhalten.“
Das heißt konkret: Anke Troschke vernetzt die Schulen mit Kulturschaffenden in der Stadt. „Lehrer haben so viele Aufgaben, sie können sich nicht auch noch um die Akquise von Projektpartnern kümmern.“ Diesen Job übernimmt also die Agentin. Hat eine Schule eine Idee für ein Projekt, sucht Troschke die passenden Partner. Das können Künstler sein, die Workshops oder Schauspiel-Kurse in den Klassen anbieten, oder auch Einrichtungen wie das LVR-Industriemuseum. Schüler konnten sich dort in der Vergangenheit an Ausstellungen beteiligen, ihre Projektergebnisse etwa zum Thema „Oberhausen 1914“ präsentieren: einen selbst gedrehten Film, eine Pappmaché-Friedenstaube und mehr.
Mehr Hilfe vom Bund gefordert
„Was Kultur bewirken kann, ist enorm“, ist Schuldezernentin Elke Münich überzeugt. Sie selbst könne sich noch gut an ein Theaterprojekt aus ihrer eigenen Schulzeit erinnern. „So ein Erlebnis bleibt in Erinnerung. Was man dabei lernt, vergisst man nicht.“
Und was lernt man dabei? „Die Kinder lernen, ihre Stärken zu erkennen und dadurch ihr Selbstwertgefühl zu steigern“, sagt Anke Troschke. Das sei „Lernen fürs Leben“. Kultur sei wichtig für die Entwicklung eines Kindes, und ein gesundes Selbstbewusstsein mache diese Kinder stark für die Herausforderungen von Schule und Beruf.
Finanzierung über Fördermittel und Sponsoring
Anke Troschke kümmert sich aber nicht nur um Kunst und Kultur, sondern auch um die Finanzen: „Ich halte immer Ausschau nach Fördertöpfen, die wir anzapfen können.“ Die Projekte werden nämlich ausschließlich über Fördermittel und Sponsoring finanziert. Mit dieser Situation ist Troschke nicht sehr zufrieden. Sie wünscht sich mehr Geld – „und das ist Aufgabe des Bundes.“
Das länderübergreifende Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ startete im Schuljahr 2011/12 mit einer Modellphase. Gefördert wird das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator.
Seit dem vergangenen Schuljahr 2015/2016 steckt das Programm in der zweiten Phase – mit dem Ziel, die Erkenntnisse aus der Modellphase weiter zu verankern und an mehr interessierte Schulen weiterzugeben. Seit 2015 ist das Kulturagenten-Programm fest in der Oberhausener Verwaltung verankert, zuständig ist das Dezernat Familie, Bildung und Soziales von Elke Münich.
Zehn Kulturschulen mit Profil
Vier Kulturagenten-Schulen gibt es bislang in Oberhausen: die Fasia-Jansen-Gesamtschule, die Gesamtschule Weierheide, die Hauptschule Alstaden und die Christoph-Schlingensief-Schule. Die Gesamtschule Osterfeld kommt im Sommer dazu. Nähere Infos gibt’s bei Kulturagentin Anke Troschke, 0208-8252358, anke.troschke@oberhausen.de.
Neben den Kulturagenten-Schulen gibt es in Oberhausen auch das Label „Kulturschule“. Derer gibt es insgesamt zehn. Das Label wird von der Stadt vergeben, Voraussetzung ist die Erarbeitung eines kulturell geprägten Schulprofils.