Oberhausen. . Land und Regionalverband Ruhr haben jährliche Zuschüsse für den Gasometer verneunfacht. Für die Sanierungspläne erstmal eine gute Nachricht.
Der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Land haben ihre finanziellen Zuschüsse für den Oberhausener Gasometer deutlich erhöht. Für die Instandhaltung des Industriedenkmals gibt es in den kommenden zehn Jahren 450.000 Euro jährlich - statt bislang 55.000 Euro in der vergangenen Dekade. Für die anstehende Sanierung der „Tonne“ ist das eine gute Nachricht, aber noch kein Durchbruch. „Sehr beruhigend“ findet Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitt die Entscheidung des RVR-Parlaments, künftig mehr Gelder zur Verfügung zu stellen, „das ist eine sehr schöne Ausgangslage.“
Allein: Die Finanzierung der notwendigen Sanierungsarbeiten sei damit noch nicht gesichert, sagt Schmitz. Rund 7,925 Millionen Euro werden nur für den Korrosionsschutz veranschlagt, dazu kommen noch Aufwendungen für gutachterliche Arbeiten und Projektsteuerungskosten. Für diesen Betrag würden die Außenhülle und die Entlüftungsrohre des Gasometers ausgebessert. Sanierungsbedarf besteht aber auch an den Dachhauben, der Dachfläche von außen und von innen und der Rotunde an der Spitze des Industriedenkmals. Die Gasometer GmbH rechnet dafür mit Gesamtkosten in Höhe von rund 10,5 Millionen Euro. Zwar sei es denkbar, einzelne Punkte auf dieser Agenda zu priorisieren und sie nach Dringlichkeit abzuarbeiten. „Besser wäre aber, alles in einem Rutsch zu machen“, betont Schmitz.
Kein Zeitdruck bei Sanierungsarbeiten
In welchem Jahr eine Sanierung beginnen könnte, kann Schmitz derzeit nicht sagen: „Das wäre wie ein Blick in die Glaskugel.“ Im Moment arbeite das Gasometer-Team auf Hochtouren daran, weitere Fördermittel zu akquirieren. Denkbar wäre, dass Gelder für Erhaltungsmaßnahmen des Gebäudes aus Töpfen des Bundes zur Denkmalpflege kommen. Entsprechende Förderanträge seien gestellt. „Es kann aber sein, dass sich da erst nach der kommenden Bundestagswahl etwas tut.“
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Zeitdruck gibt es bei den Sanierungsarbeiten nicht. Zwar seien die unumgänglich, in seinem Bestand sei der Gasometer aber nicht gefährdet. Regelmäßig werde das Industriedenkmal von Statikern begutachtet. „Die Sicherheit ist uns ganz wichtig“, betont Schmitz.
„Wunder der Natur“ bricht alle Rekorde
Denkbar wäre ein Start der Arbeiten im Jahr 2020. Im Gasometer-Team kursiert bereits eine Idee für die nächste Ausstellung, die 2018 gezeigt und bei einem Erfolg 2019 verlängert werden könnte. Näheres will Schmitz noch nicht verraten.
Die aktuelle Ausstellung „Wunder der Natur“, die bis zum 30. November 2017 verlängert worden ist, erweist sich derweil weiter als Besuchermagnet. Seit dem 11. März dieses Jahres haben sich 766.130 Menschen aus aller Welt die Schau angeguckt. „Das ist einfach fantastisch“, freut sich Schmitz, „das bricht alle Rekorde, die bislang aufgestellt worden sind. Wir sind begeistert.“ Allein am Mittwoch waren es 1900. Auch wenn es im Innern der Tonne inzwischen merklich kühler ist, wirbt Schmitz: „Die Temperaturen lassen weiter einen Besuch zu.“ Und die langen Besucherschlangen seien inzwischen auch Geschichte.