Oberhausen. Umfangreiche Sanierungen am Gasometer in Oberhausen sind dringend nötig. Wie das 10,5 Millionen Euro teure Vorhaben finanziert wird, steht noch offen.

Der Gasometer, das Wahrzeichen Oberhausens, wird in den kommenden Jahren für rund 10,5 Millionen Euro umfangreich saniert werden müssen. Dringend notwendig ist es, die Außenhülle des 117 Meter hohen Industriedenkmals instand zu setzen – vor allem der Korrosionsschutz muss erneuert werden. Allein dieser Posten schlägt laut einem Gutachten der Planungsgesellschaft Assmann GmbH mit einer Summe zwischen 7,6 und 7,9 Millionen Euro ins Kontor.

„In dem Zeitraum der Außensanierung wird auch kein Ausstellungsbetrieb möglich sein“, berichtet Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH. „Der Lärm, der durch die Arbeiten entstehen wird, ist für Besucher im Inneren dann nicht zumutbar.“ Ein Baugerüst wird benötigt, um die Außenhaut mit Sandstrahlern zu bearbeiten und ihr später mehrere Farbschichten zu verpassen.

Arbeiten zwischen zwei Ausstellungen

Gleichzeitig werden auch die Außentreppen überprüft, „das bietet sich an“, findet Schmitz. Drei bis vier Monate könnten die Arbeiten dauern. „Idealerweise können wir das zwischen zwei Ausstellungen legen.“ Wann es jedoch losgeht, ist offen.

Neuer RVR-Vertrag

Der Regionalverband Ruhr (RVR) verhandelt mit dem Land über die Finanzierung von sechs bedeutsamen Industriestandorten (darunter auch der Gasometer) der Route der Industriekultur.

Der RVR schlägt der Verbandspolitik vor, seinen Beitrag für die Instandsetzung von 2,5 auf 3,9 Millionen Euro zu erhöhen. Die Entscheidung will die Verbandsversammlung am 1. Juli fällen.

Danach kann der RVR in die abschließenden Verhandlungen mit dem Land gehen. Erst dann kann festgelegt werden, welche Summe für welchen Standort zur Verfügung steht.

Fünf Maßnahmen haben die Gutachter ausgemacht, die kurz- bis langfristig angegangen werden müssen. So ist nicht nur die Sanierung der Außenhülle notwendig, auch die Dachhauben (255.000 Euro), die sonstige äußere Dachfläche (475.000 Euro), die Rotunde (55.000 Euro) sowie die innere Dachfläche (1,2 Millionen Euro) stehen auf der Aufgabenliste.

RVR: Dringlichkeit bekannt

„Die Fenster im Dach haben wir mit Folie abgeklebt, ansonsten würde es reinregnen“, führt Schmitz an. Die Fassade wurde zuletzt umfangreich 2001/2002 saniert. „Wenn wir das jetzt angehen, dann haben wir für die nächsten 15 bis 20 Jahre Ruhe.“

Wie die Kosten in Millionenhöhe gestemmt werden, ist noch offen. „Klar ist, dass spätestens in den nächsten fünf Jahren die Sanierung der Außenhaut umgesetzt werden sollte und umgesetzt werden müsste“, betont die Gasometer-Chefin die Dringlichkeit. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Stahlhaut ernsthaften Schaden nehmen könnte. „Wir haben Signale von allen Beteiligten, dass sie den Gasometer als Industriedenkmal erhalten wollen“, gibt Schmitz an.

„Aus regelmäßigen Gesprächen mit der Gasometer Oberhausen GmbH wissen wir beim RVR von der anstehenden Sanierung“, gibt RVR-Sprecher Jens Hapke an. „Und wir wissen auch, dass die Sanierung eine hohe Priorität für den Betreiber hat.“ Daher werde der RVR im Rahmen seiner Möglichkeiten – als Träger der Route Industriekultur – seinen Beitrag leisten. „In welcher Höhe ist derzeit noch nicht zu beziffern, da wir uns mit dem Land in den Verhandlungen befinden.“ Der Trägerschaftsvertrag für die kommenden Jahre (2017 – 2027) wird neu aufgesetzt.