Oberhausen. . Die Brücke der B 223 soll langfristig höher gesetzt werden. So könnten die Frachter auf dem Rhein-Herne-Kanal in mehr Container transportieren.

  • Durchfahrtshöhe für Schiffe auf dem Rhein-Herne-Kanal liegt bei 4,50 Meter
  • Eine neue Brücke würde eine Durchfahrtshöhe von 5,25 Metern schaffen
  • Über die 71 Meter lange Brücke fahren täglich 60 000 bis 70 000 Fahrzeuge

Die Frachtschiffe werden immer größer, sie können immer mehr Tonnage tranportieren. Das Problem auf dem Rhein-Herne-Kanal, den täglich bis zu 80 Schiffe passieren, sind allerdings die Kanalbrücken. Unter der Konrad-Adenauer-Brücke etwa – ihr offizieller Name ist Sterkrader Straßenbrücke – passen nur Schiffe durch, die ihre Container einlagig beladen haben.

Bei einem Neubau der Stahlbrücke, für den es erste Überlegungen gibt, wären zwei übereinander gestapelte Container möglich. Für die Schifffahrt wäre das viel wirtschaftlicher. Eigentümer der Brücke ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

„Derzeit liegt die Durchfahrtshöhe für Schiffe bei 4,50 Meter“, erklärt Dirk Radermacher, Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich. Eine neue, höhere Brücke würde eine Durchfahrtshöhe von 5,25 Metern schaffen. Hatte früher ein Frachtschiff, das den Rhein-Herne-Kanal nutzte, rund 1000 Tonnen Ladung an Bord, so sind es heute 2500 Tonnen, bei Schubverbünden sind es sogar 5000 Tonnen. Eine noch höhere Tonnage wäre nach einem Brückenneubau möglich.

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Bis zum Jahr 2020 werde allerdings baulich nichts passieren, gibt Radermacher an. Völlig offen sei auch, wer eine neue Brücke bauen würde: die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung oder eine bundeseigene Gesellschaft, die in der Vergangenheit schon andere Brücken erstellte. Über die bei einem Neubau erforderlichen Flächen am Kanal – beispielsweise für die Lagerung von Baumaterial – verfügt jedenfalls der Bund.

Kein Handlungsdruck

Mit einer höheren Konrad-Adenauer-Brücke allein wäre aber noch keine bessere Nutzung des von Duisburg bis Dortmund reichenden Kanals für die Schifffahrt verbunden. „Bei der Entscheidung spielen noch andere Faktoren eine Rolle“, sagt Dirk Radermacher.

Zum Beispiel besitze die Bahn ebenfalls Brücken, die über den Kanal führen. Die müssten ebenfalls höher ausgelegt sein. Belastungstests hätten zudem ergeben, dass die bestehenden Bauwerke in Ordnung seien. „Es sind also Absprachen mit der Bahn AG erforderlich.“

Über die knapp 71 Meter lange Konrad-Adenauer-Brücke fahren derzeit täglich 60.000 bis 70.000 Fahrzeuge. „Vor zwei Jahren wurde das Bauwerk einem Belastungstest unterzogen“, sagt Radermacher. „Das Ergebnis war, dass es hier keine Probleme gibt.“ Was die Sicherheit des Bauwerks betrifft, besteht also keinerlei Handlungsdruck.

Bevor sich am Rhein-Herne-Kanal etwas tut, ist erst einmal der Wesel-Datteln-Kanal an der Reihe. Dort sind Brückenneubauten einfacher umzusetzen, weil die Bauwerke ihr Alter reicht haben. „Und es sind kleinere Brücken.“