Oberhausen.. Der Radschnellweg RS1 zwischen Hamm und Duisburg nimmt Stück für Stück Gestalt an. Aus Oberhausen führen mehrere Wege auf die Fahrrad-Autobahn.
Allein die Vorstellung lässt die Herzen von Radfahrern höher schlagen: die allmorgendlichen Staus hinter sich lassen, in der Früh’ auf seinen Drahtesel steigen und über die Schnellstraße zur Arbeit in die Nachbarstadt fahren. Der Radschnellweg Ruhr, kurz RS1 genannt, soll genau das ermöglichen. Die gut 100 Kilometer lange Strecke soll irgendwann die Städte Hamm und Duisburg miteinander verbinden – und ist damit auch für Oberhausener interessant. Der zweite Abschnitt des RS1 wurde jüngst eröffnet. Er verläuft von der Brücke an der Reuterstraße in Mülheim bis zum dortigen Hauptbahnhof. Doch wie kommt man von Oberhausen aus auf die Fahrrad-Autobahn?
Mehrere Strecken möglich
Es gebe mehrere Möglichkeiten, erklärt Dieter Baum, Radfahrbeauftragter der Stadt Oberhausen. Der Experte empfiehlt den Ruhrtal-Radweg. Diese Route zieht sich wie ein grünes Band entlang der Stadtgrenzen von Essen, Mülheim und Oberhausen. Er führt auch am Haus Ripshorst vorbei. Vom dortigen Rhein-Herne-Kanal aus gibt es zwei Varianten: eine mehr oder weniger direkte Strecke und eine erweiterte Route – für die gemütliche Radtour.
Der direkte Weg führt über Essen-Frintrop und Mülheim-Dümpten durchs Hexbachtal nach Essen-Schönebeck. Am Kloster Emmaus vorbei geht es am Winkhauser Tal entlang in Richtung Heißener Straße und Mülheim Hauptbahnhof.
Die längere Route beginnt ebenfalls am Kanal, führt jedoch von dort über die Einbleckstraße Richtung Dellwig. An der Essener Straße überqueren die Radler dann eine Kanalbrücke. Von dort geht es an mehreren Gewerbegebieten vorbei in Richtung Essen-Bergeborbeck. Dann radelt man nach rechts durch das Gebiet des Borbecker Mühlenbachs und weiter über Borbeck-Süd, am Terrassenfriedhof vorbei in Richtung Mülheim Hauptbahnhof.
Umsetzung dauert einige Jahre
Radfahrer könnten zudem über Alstaden zum RS1 gelangen. Der Weg sei gut ausgeschildert, erklärt Dieter Baum. Eine Hürde müssen Oberhausener Radler allerdings nehmen: „In Mülheim fehlt derzeit noch das kurze Teilstück vom dortigen Hauptbahnhof bis zur linken Ruhrseite“, sagt Baum. Bis auch dieses Teilstück ausgebaut sein wird, werde es aber wohl noch etwas dauern. Warum? „Man darf nicht vergessen, dass die Idee zum RS 1 sowie die dazu erstellte Machbarkeitsstudie noch relativ jung sind und die Umsetzung der Gesamtmaßnahme noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird“, führt Baum aus. Im Bereich zwischen Essen – der erste Teilabschnitt liegt zwischen der Universität und dem Stadtteil Frohnhausen – und Mülheim seien die Grundvoraussetzungen so gut gewesen, dass man dort schnell habe bauen können.
Der komplette RS 1 führt entlang großer Städte wie Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund, die an den Planungen beteiligt sind. Projektträger ist der Regionalverband Ruhr, die Kosten betragen rund 184 Millionen Euro.