Oberhausen. . Die Punkband Sondaschule kündigt spontanes Konzert gegen rechte Kundgebung vor dem Gdanska an. Stadtrat verabschiedet eine Resolution gegen Aufmarsch.
- Initiative „Bürger gegen Politikwahnsinn“ kündigt „Spaziergang“ durch die City an
- Stadtrat distanziert sich „von dieser ‘Bewegung’ und ihrem Gedankengut“
- Oberhausener Polizei hat Verstärkung „in ausreichender Anzahl“ angefordert.
Mit „Hunderten Teilnehmern“ rechnet das Antifaschistische Bündnis in Oberhausen bei einer Gegendemonstration zu rechten Protestlern der Initiative „Bürger gegen den Politikwahnsinn“ am Mittwoch ab 17.30 Uhr auf dem Altmarkt. Auch die Punk-Band „Sondaschule“ hat einen Auftritt angekündigt, um die populistischen Parolen zu überstimmen. Mehrere Redner haben die Organisatoren der Gegendemo angefragt, unter anderen wird Henrike Eickholt, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Oberhausen/Mülheim, auf der Kundgebung sprechen.
Die Initiative „Bürger gegen Politikwahnsinn“ will nach eigenen Angaben „Sprachrohr sein“ für all diejenigen, „die von unseren Politikern, Kirchen, Gewerkschaften und Medien schlicht die Schnauze voll haben“. Dabei sehen sie sich unterstützt von rechten Parteien wie der NPD, der AfD, Pro NRW oder auch von Gruppierungen wie Hogesa. Seit April ist diese Pegida-ähnliche Initiative mehr oder weniger in Essen aktiv, will sich nun in der Region breit machen und hat sich deshalb in „Bürger gegen Politikwahnsinn“ (statt „Essen gegen Politikwahnsinn“) umbenannt.
Zeichen gegen Rechts
Oberhausen ist der erste Demo-Ort außerhalb von Essen. Wenn es nach Dirk Paasch vom Runden Tisch für Demokratie und Toleranz geht, soll es auch der letzte Auftritt sein. Er appelliert an alle Oberhausener, bei der Gegendemonstration ab 17.30 Uhr am Altmarkt mitzumachen, um ein deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen.
Dass Oberhausen keinen Platz für Rassismus und rechte Gesinnung hat, haben die Bürger und Vertreter von Parteien, Kirche, Gewerkschaften und Verbänden schon des Öfteren bewiesen. Gestern verabschiedete der Rat der Stadt Oberhausen erneut eine Resolution dazu. Der Rat „distanziert sich in aller Entschiedenheit von dieser ,Bewegung’ und ihrem Gedankengut“, heißt es darin unter anderem.
Die Oberhausener Polizei rechnet am Mittwoch bei beiden Demos zusammen mit rund 500 Teilnehmern. „Die Zahl kann aber durch die zusätzliche Anmeldung der Musikveranstaltung am Altmarkt noch variieren“, sagt Polizeisprecherin Ina Jessel. Die Oberhausener Polizei hat Verstärkung „in ausreichender Anzahl“ angefordert.
Sperrungen und Verkehrsbehinderungen
An diesen Stellen gilt am morgigen Mittwoch ab 16 Uhr ein Halteverbot: Stöckmannstraße und Gutenbergstraße im Bereich des Altmarktes.
Ab 17 Uhr gilt ein Durchfahrverbot an der Stöckmannstraße und Christoph-Schlingensief-Straße. In der City ist zwischen 17 bis 22 Uhr mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.