Oberhausen. Die mangelhafte Grünpflege erzürnt zunehmend die Bürger. Der Geschäftsführer der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH kündigt Verbesserungen an.
- Chef des Oberhausener Gebäudemanagement gesteht ein: Wir haben da ein echtes Problem
- Straßengenaue Standards, wie eine Fläche aussehen soll, werden geplant
- Anwohner, die damit nicht zufrieden sind, sollen selbst was tun
Ungepflegte Baumscheiben, zu hohe Hecken, Hundekot und Unkraut – die mangelhafte Grünpflege auf städtischen Flächen stößt Bürgern übel auf. Das soll sich ändern, meint Hartmut Schmidt, Geschäftsführer der stadteigenen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) – und macht Druck: „Spätestens Anfang 2017 müssen die OGM, die Wirtschaftsbetriebe WBO und die Stadt geklärt haben, wie und wo qualitative Verbesserungen erreicht werden können.“
Sein Vorschlag: In einem Leistungspaket soll Straßenzug für Straßenzug genau festgelegt werden, wann, wo und vor allem wie intensiv die Grünflächen gepflegt werden. Wie beim Abfallkalender sollen den Anwohnern die Pflegetermine, aber auch der vereinbarte Pflegezustand mitgeteilt werden. „Jeder weiß dann, wann seine Straße dran ist – und wie sie aussehen soll. So kann das jeder überprüfen. Und wem der Standard, den sich die Stadt leisten kann, nicht ausreicht, der muss dann selbst handeln und etwa die Baumscheiben schöner gestalten.“
Beschwerden haben zugenommen
Die Beschwerden über ungepflegte Grünstreifen haben nach Angaben von Schmidt erheblich zugenommen. „Wir haben da ein echtes Problem. Das ist aber zum Teil auch meine Schuld“, gesteht Schmidt überraschend ein. Denn: Die OGM habe beispielsweise den städtischen Auftrag der Baumscheiben-Pflege an private Drittfirmen weitergereicht – deren Pflichten aber nicht detailliert genug beschrieben. Dies müsse man ändern.
Hauptgrund für die Mängel ist nach Ansicht von Schmidt aber der massive Spardruck, unter dem die OGM stehe – veranlasst durch die Konsolidierungsbeschlüsse des Rates im Rahmen des Stärkungspaktes des Landes.
Weniger Finanzmittel
Während die OGM früher über 100 Millionen Euro im Jahr von der Stadt erhielt, um Straßenbäume, Grünflächen, Sportstätten, Parks, Friedhöfe, Hallenbäder sowie städtische Gebäude instand zu halten, seien es jetzt nur noch 90 Millionen Euro. „Da ist seit Jahren Druck auf dem Kessel. Die Folge ist eine für Bürger spürbare Qualitätsminderung. Anders geht das nicht.“
Für die Grünpflege stehen der OGM aktuell 10,6 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung. Die Summe reiche aber nicht aus, um das Wünschenswerte machen zu können. Ein Beispiel: Jede der 13 000 Baumscheiben kann nur alle zwei Jahre gepflegt werden. Trotzdem mache der OGM-Bereich Grün Verluste, die aus anderen Bereichen ausgeglichen werden müssen.
Zweites Beispiel: Die Stadt prognostizierte einen Rückgang der Zahl an Spielplätzen, doch tatsächlich muss die OGM jetzt sogar mehr Plätze säubern – das gehe bei geringeren Geldmitteln natürlich zu Lasten der Qualität.