Oberhausen. . Kaum ein anderer Teil der Neuen Mitte hat sich so häufig strategisch verändert. Nach Riesenrad, Achterbahn, Pinguinen geht es zurück zu Spazierwegen.
- Fläche verwandelte sich schnell in einen Vergnügungspark mit Großfahrgeschäften
- Später folgte ein Gastauftritt als Abenteuer-Gelände samt Tiergehegen
- Jetzt soll die 2013 eröffnete Wildwasserbahn einer großen Mini-Golfanlage weichen
Sattes Grün steht normalerweise dafür, in aller Ruhe die Seele baumeln zu lassen: Einen vergleichsweise rasanten Wandel hat in 20 Jahren dagegen die Parkanlage im Centro hingelegt.
Zunächst als klassischer Grünpark gestartet, verwandelte sich der Komplex gegenüber des Einkaufszentrums schnell in einen Vergnügenspark mit Großfahrgeschäften, kehrte zwischenzeitlich zum Spaziergangcharakter zurück, um dann einen Gastauftritt als Abenteuer-Gelände samt Tiergehegen einzulegen.
Marodes Fahrgeschäft weicht Golfanlage
Momentan wird hinter den Kulissen schon wieder an der nächsten Garderobe für die 80 000 Quadratmeter große Anlage gestrickt. Keine Zukunft hat dabei die erst im April 2013 eröffnete Wildwasserbahn. Das marode Fahrgeschäft soll einer Mini-Golfanlage weichen, die nach amerikanischem Vorbild mit großformatigen Kulissen ausgestattet werden kann. Aussagekräftige Gespräche gibt es hinter den Kulissen. Der Wechsel soll 2017 erfolgen.
Die große Parkanlage, die von der Bustrasse deutlich zu sehen ist und so auch ein Aushängeschild für die Neue Mitte ist, soll attraktiv bleiben. Centro-Manager Marcus Remark betont: „Durch das Freizeitangebot unterscheiden wir uns von anderen Einkaufszentren.“
Verschiedene Parkbetreiber
Dass es im Park strategisch so viele Wechsel gab, ist nicht dem Freizeitverhalten der Besucher geschuldet, sondern unterschiedlichen Parkbetreibern. Von 2001 bis 2010 ließ der Schausteller Oscar Bruch Junior die Karussells im Park drehen. In dieser Zeit eröffneten mit der knallbunten Achterbahn „Speedy“ und einem Regenbogen-Riesenrad einige Großfahrgeschäfte. Zuvor hatte es im Centro Park nur Kleinfahrgeschäfte wie eine Traktorbahn und die Eisenbahn Shanghai-Express gegeben.
Nach neun Jahren ging Bruch in seine letzte Park-Saison. Seinen Abschied begründete er damals mit zu hohen Investitionskosten und einer langfristigen Bindung an den Standort. Der Schausteller konzentrierte sich fortan stattdessen stärker auf transportable Kirmesgeschäfte.
Anschließend übernahm das britische Unternehmen Merlin Entertainment, die neben dem Sea Life Aquarium auch das Legoland Discovery Center betreiben, den Park.
Zunächst ging es zurück zum Spazierpark, dann kündigte das Freizeitunternehmen an, seine Marken stärker verschmelzen zu lassen und einen Sea Life Abenteuer Park aufzubauen. Dieser sollte aus einzelnen Themenwelten bestehen und jährlich mit einem weiteren Baustein eröffnen. Eine zweistellige Millionensumme stand als Investition im Raum.
Themenwelten liegen auf Eis
Den Startpunkt legte 2013 der Bereich „Antarktis“ mit Wildwasserbahn und einem Gehege für Pinguine. Weitere Ambitionen wurden allerdings auf Eis gelegt. Lose Pläne für weitere Tiergehege und Karussells wurden verworfen. Zuletzt beklagten Besucher zu hohe Eintrittspreise.
Nach dem neuerlichen Strategiewechsel kehrt der Park zu seinen Ursprüngen zurück. Viel Grün mit Sitzbänken sollen einen Kontrast zum wuseligen Einkaufszentrum bilden. Der Zugang zum Park ist kostenlos. Karussells wie eine Schiffschaukel kosten Eintritt.
Zurzeit ist der Eintritt frei
Der Centro Park kostet momentan keinen Eintritt. Er öffnet in der Regel täglich in der Zeit von 11 bis 18 Uhr. Attraktionen wie das begrünte Labyrinth und die Rutschen sind kostenlos.
Karussells wie die MS Seegang kosten Eintritt. Entsprechende Münzen kann man im Park erwerben. Die Parksaison dauert noch bis Oktober an.