Oberhausen. Am 23. September startet das 17-tägige Oktoberfest am Centro. Riesenrad und Buden stehen in Oberhausen neben einem Etagen-Festzelt für 1500 Besucher.
Eine Frage musste Jakob Kaml in den vergangenen Tagen häufiger beantworten: Der Wirt aus dem Salzburger Land baute vor dem Centro-Eingang zur Arena-Seite seine Holzhütten Flachau-Alm und Flachau-Hochsitz auf und versicherte neugierigen Kiebitzen an der Baustelle: „Nein, das ist noch nicht der Weihnachtsmarkt — wir feiern erst einmal ein Oktoberfest!“
In Zeiten, wo schon heuer im Supermarkt der Lebkuchen in den Regalen schmilzt, hätte es wohl trotzdem nicht verwundert. Doch auf Stilechtes legt der Geschäftsmann beim 17-tägigen Oktoberfest in der Neuen Mitte schon Wert.
100.000 Maß Salzburger Bier
„Das Oktoberfest feiern wir in Rot-Weiß-Rot und nicht in Weiß und Blau“, sagt der Gastronom, was in der Fußball-Stadt Oberhausen schon mal gut ankommen dürfte. In dem 1500 Besucher fassenden Festzelt soll alles wie in der Mitte Österreichs ablaufen. Immerhin 100.000 Maß einheimisches Stiegl-Bier will Kaml für die am 23. September startende Fetenzeit importieren. Dazu kommen 10.000 Flaschen Wein und 1000 Liter österreichischen Schnaps. Empfindliche Konsumenten bekommen wohl schon alleine von diesen Zahlen Kopfschmerzen.
Aber es geht Kaml sowieso nicht um die flüssige Massenabfertigung, wie er sagt: „Das Ambiente sollte schon stimmen. Mehr als 60 Mitarbeiter bringen wir aus Österreich mit. Es soll wie im Urlaub sein — und das fängt mit dem Dialekt der Bedienung bei der Bestellung an.“
Über genaue Investitionssummen spricht der Geschäftsmann zwar nicht, aber das Oktoberfest wird wohl kein Schnäppchen. „Wir rechnen erst in zwei bis drei Jahren mit schwarzen Zahlen“, sagt Jakob Kaml, der an ein langfristiges Engagement in der Neuen Mitte denkt. „Wir befinden uns auf dem Platz der Guten Hoffnung, das sollte ein passendes Motto sein.“
Mit Oberhausenern möchte Kaml zusammenarbeiten: So gibt es neben dem Festzelt mit zwei Etagen einen Nostalgiemarkt, mit kleinem Riesenrad, Kettenkarussell, Hau-den-Lukas und auch das „Kirmes-Eis“ von Schmalhaus soll dabei sein. Den Begriff Kirmes meiden sie in der Neuen Mitte allerdings. Übersichtlich und gemütlich soll es bleiben — und ins Gesamtbild passen. Die Budenwelt öffnet täglich von 12 bis 21 Uhr, an den Wochenenden eine Stunde länger.
Flachau-Hütte öffnet für Partys
Ausgesuchte Oberhausener Vereine werden sich am Eröffnungssamstag (24. September) ab 12 Uhr auch an einer Parade vom Luise-Albertz-Platz bis zum Festzelt beteiligen. Musik-Kapellen und Schnalzer (Peitschenträger) aus Flachau sollen den Reigen zünftig eröffnen.
Ab Montag wird aber erst einmal das Festzelt aufgebaut, das 180 Tischen und 360 Bänken Platz bietet. Grundsätzlich, so Kaml, sei der Eintritt ins Zelt frei. Nur am Freitag (8 Euro) und Samstag (12 Euro) soll die Sause Eintritt kosten. Auch bei Sonderveranstaltungen sind Tickets nötig: So etwa, wenn Schlagerstars wie Jörg Bausch und Andreas Gabalier im Zelt singen. Tische und Sitzboxen sind ebenfalls kostenpflichtig buchbar. Wer nicht unter die Plane möchte: Ein Biergarten mit 20 Tischen, 40 Bänken und Platz für 300 Feierfreudige soll täglich von 11 bis 20 Uhr öffnen.
Die Flachau-Alm, wo Aftershowpartys steigen, bleibt übrigens bis zur Weihnachtsmarktzeit stehen. Kurios: Der massive Hochsitz wird nach dem 9. Oktober komplett abgebaut und wenige Meter weiter für den Weihnachtsmarkt wieder aufgebaut. Kaml: „Das war logistisch anders nicht möglich.“