Oberhausen. Max Meyer hat bei den Olympischen Spielen in Rio “Silber“ gewonnen. Eine Medaille nicht nur für einen Schalke-Spieler, sondern für einen Oberhausener.
Sommermusiknacht in der Oberhausener Innenstadt. Es ist proppenvoll. Doch plötzlich drängt es Fußball-Fans weg von den Bühnen, hinein in die Kneipen. Bei den olympischen Spielen in Rio steht schließlich das Finale des Fußball-Turniers an. Deutschland ist dabei. Und ein Alstadener ebenfalls.
Max Meyer trifft zum Ausgleich
Max Meyer führt die deutsche Elf gegen Gastgeber Brasilien als Kapitän auf das Feld. Der talentierte Schalke-Spieler steht auch bei den Kneipen-Kiebitzen sofort im Mittelpunkt. „Der hat das Fußballspielen ja auch beim FC Sardegna Oberhausen und bei Rot-Weiß Oberhausen gelernt“, gibt man sich an der Theke der Gaststätte „Uerige Treff“ am Friedensplatz um kurz nach 22.30 Uhr fachkundig. Das Estádio do Maracanã liegt plötzlich in der Innenstadt. Draußen spielt die Gruppe Sputniks deftigen Schlager, drinnen ist jetzt Samba angesagt. Toilettengänger drängen in Karawanen zum stillen Örtchen. Doch zur Ruhe kommen sie nicht. „Da, schau mal! Da spielt der Max mit!“, hört man von ihnen, während sie im Gang stehen bleiben und mit dem Finger auf den großen Bildschirm deuten.
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Dass der 20-Jährige für Schalke die Fußballschuhe schnürt, fällt beim kollektiven Mitfiebern unter den Tisch. Vereinsfarben verblassen. Einige RWO-Fans diskutieren über das 1:1 der Kleeblätter gegen Schalkes U23 vom Nachmittag. Dann spielt Barcelonas Superstar Neymar den Spielverderber. Sein Freistoß sitzt. „Der war nicht so schlecht geschossen“, murmeln einige anerkennend. Nicht ohne auf das WM-Halbfinale anzuspielen: „Macht nichts! Ein 7:1 ist doch immer noch drin!“
Zweite Halbzeit, zweite Luft. Und Max Meyer trifft. Ausgleich! „Dafür haben wir ihn doch dorthin geschickt“, jubelt man hinter der Theke. Ende. Verlängerung. Elfmeterschießen. Szenenwechsel. Auch im Gdanska schaut man jetzt Fußball. Kleine Kicker in Trikots drücken die Daumen. Vergebens. Ein deutscher Elfmeter findet nicht das Ziel. Trotz aller Enttäuschung: Kopf hoch! Silber! Herzlichen Glückwunsch an den Oberhausener Max Meyer!