Oberhausen. . Tausende Fans strömten zur Musik-Sommer-Nacht vor die Kneipen in Oberhausen. Bekannte Bands wie Welcome, Time und Nockrock sorgten für Urlaubsgefühle.
- Viele Besucher bei der zwölften Musik-Sommer-Nacht auf den Plätzen und in den Straßen
- Das Festival war vom Wetter verwöhnt. Viele Besucher überkamen wohlige Urlaubsgefühle
- Beim Musik-Marathon ohne Eintrittspreis war eine neue Kneipe mit dabei
In der Hitze des Gefechts sollen vor dem Kleiderschrank schon fatale Fehlentscheidungen getroffen worden sein. Wer sich bei der zwölften Musik-Sommer-Nacht in der Innenstadt am Samstagabend für den dicken Umhänge-Pullover entschieden hatte, mag zu Beginn der sechsstündigen Musik-Sause genervt die Ärmel hochgerempelt haben. „Mist, es ist viel zu warm!“ Zumindest zur späteren Stunde konnten sich diese Klamotten-Auswähler aber mit allen Übergangsjackenträgern zustimmend zuprosten. Denn bei etwas Regen um kurz vor Mitternacht konnte man den Schutz für Kopf und Schultern gebrauchen.
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Doch bis auf wenige Momente vor Feierabend, war die Fete vom Wetter verwöhnt. Überhaupt ereilte die Besucher beim Musik-Marathon ohne Eintrittspreis wohlige Urlaubsgefühle. „Das wirkt heute so, als würde man in seinem Urlaub über eine belebte Promenade schlendern“, meint Philip Wirt, der sich mit seiner Frau und den beiden Kindern am frühen Abend am eifrigen Bühnen-Hopping beteiligt.
An manchen Stellen benötigte man dafür Geduld. Wer den Abgesang auf die Oberhausener Innenstadt im Ohr hat, traut zuerst seinen Ohren, dann seinen Augen nicht. Schlange stehen vor dem Alten Hut. Kaum ein Durchkommen vor dem Bert-Brecht-Haus. Tausende belagern die Bühnen. In die erste Reihe mogeln? Ohne spitze Ellenbogen ein unmögliches Unterfangen!
Selten schon so früh, so voll
Die Instrumente schwingen und dröhnen — und das Wetter spielt mit. Selten war es schon so früh so gut gefüllt, weiß man an den Bierwagen der Feiermeile zu berichten. An der Elsässer Straße sind sie schon Stunden vor dem offiziellen Beginn gekommen. Zum Einstimmen. Hier drückt die Gruppe Time aufs Fernweh. Sie singen vom Hotel California und verleihen dem Eagles-Klassiker mitten in der Innenstadt Flügel. Das Publikum checkt ein. Zu Tortilla-Chips und Mischgetränken mit feiner Orangennote gibt es dann tatsächlich ein Hauch von Kalifornien in der Nachbarschaft.
Musiksommernacht
Für eine äußerst luftige Urlaubsgarderobe ist der Sorglos-Sänger Nockes von Nockrock bekannt. Seine T-Shirts taugen nach der Adrenalin-getränkten Show sowieso nur noch als Schweißfänger. Für ihn galt auf dem Saporoshje-Platz das Motto: „Weg mit dem Fetzen!“
Neue Location
Für echte Club-Atmosphäre sorgte sogar der Neuling in der Runde der elf teilnehmenden Gastronomen: In „Patricias Bistro / Salzbergwerk“ zeigten Famous 5, dass sie definitiv mehr als fünf berühmte Melodien beherrschen. Der intime und zugleich stimmungsvolle Ort entpuppte sich als Geheimtipp der diesjährigen Musik-Sommer-Nacht.
Alte Hasen im Musikgeschäft ist dagegen die Gruppe Superzeit, die vor Mr. Most Money Man auf dem Altmarkt ihrem Namen alle Ehre machte. Hier lieferten die Mitmach-Musiker eine Portion Westernhagen und zeigten, dass Coverrock bei gutem Wetter doppelt „sexy“ sein kann. Mit Blick auf die kaum vorhandenen Wolken meinte Gdanska-Wirt Czeslaw Golebiewski am frühen Abend knapp und präzise: „Es ist wie im Himmel!“
