Oberhausen. . Die Schreibmaschinen-Sammlung der Sparkasse bekommt vom Schauspieler Günther Lamprecht eine Triumph von 1959 geschenkt. Lesung in Oberhausen geplant.

  • Der beliebte Schauspieler unterstreicht seine Verbundenheit zur ehemaligen Wirkungsstätte
  • „Ich habe Heimatgefühle fürs Ruhrgebiet entwickelt“, sagt der Mann, der in Bergheim lebt
  • In der Lichtburg wird der Film „Liebfrauen“ gespielt, mit Lamprecht als Pfarrer in der Hauptrolle

Schwerpunkt von Bernhard Uppenkamps Sammlung ist Olympia, Günter Lamprecht ergänzt sie mit Triumph: Mit den Spielen in Rio haben weder der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse noch der bekannte Schauspieler etwas zu tun. Vielmehr handelt es sich um die Ergänzung einer Schreibmaschinen-Kollektion. Lamprecht erwarb sein Geschenk für Uppenkamp 1959 per Ratenzahlung.

Lamprecht wohnt schon Jahrzehnte nicht mehr in Oberhausen

Versehen mit einer Widmung für seine verstorbene Frau Gisela Zülch Lamprecht, ist die Triumph nun eins der mechanischen Schreibgeräte, die im Foyer der Sparkassen-Zentrale ausgestellt sind. Neben Olympia sind noch die Marken Monica, auf der Uppenkamp einst das Maschinenschreiben erlernte und es sogar zum Kreismeister brachte, eine Continental, die schon im Zweiten Weltkrieg Dienste leistete, eine Ortis, eine Brother-Reiseschreibmaschine, eine Antaris, Farbton zwischen Orange und Rosa, auf dem Ausstellungstisch versammelt. „Meine Frau ist froh, dass sie nicht mehr in der Garage lagern“, sagt Uppenkamp. „Langfristig ist die Sammlung fürs historische Archiv der Sparkasse bestimmt.“ Wenn Kinder die Schätzchen sehen, wissen sie nichts damit anzufangen. „Wir hatten sogar Auszubildende, die das nicht erkannten“, sagt Uppenkamp.

Scahuspieler Günther Lamprecht (rechts) schenkt Sparkassen-Vorstandschef Bernhard Uppenkamp seine Triumph von 1959.
Scahuspieler Günther Lamprecht (rechts) schenkt Sparkassen-Vorstandschef Bernhard Uppenkamp seine Triumph von 1959. © Funke Foto Services

Mit seinem Geschenk an ihn krönt Lamprecht die gute Beziehung zwischen ihm und dem Geldinstitut. Obwohl er schon Jahrzehnte nicht mehr in Oberhausen wohnt, ist er immer Sparkassen-Kunde geblieben. „Ich habe Heimatgefühle fürs Ruhrgebiet entwickelt“, sagt er. Als er zwischen 1959 und 1963 am Oberhausener Theater spielte, konnte man im Ebertbad noch schwimmen und am Bühnenausgang befand sich eine Kneipe namens „Zum Schwimmbad“. Und da ist sie auch schon hergestellt, Lamprechts Beziehung zu dem Ort, wo er am 7. September eine Benefiz-Lesung halten wird. „Meine Biografie ist auch eine Friedensmission“, sagt Lamprecht, der, geboren 1930 in Berlin, als Kind die Nazi-Diktatur erlebte, was ihn prägte. In seinem Buch „Erinnerungen“, beim Fischer-Verlag verlegt, sind Lamprechts Werke „Und wehmütig bin ich noch“ und „Ein höllisches Ding, das Leben“ in einem Band vereint.

Ein Mahner gegen Krieg

Seine Verbundenheit zu Oberhausen unterstreicht Lamprecht als Botschafter des Friedensdorfs, zu dessen Gunsten seine Lesung stattfindet. „Sie wird einen Gänsehauteffekt erzeugen. Er ist einer der letzten großen Mahner gegen Krieg“, sagt Wolfgang Mertens, stellvertretender Leiter der Hilfseinrichtung.

Ein weiterer Auftritt von Günter Lamprecht ist für den 8. September in der Lichtburg geplant. Im Rahmen des Katholikentags wird dort um 19 Uhr der Film „Liebfrauen“ gezeigt, in dem Lamprecht einen Pfarrer spielt. Die Rede „Kollegen“ im Film inspirierte einst Dechant Peter Fabritz zu einer Predigt.