15 Nationen begegnen sich in 14 Tagen. 350 Teilnehmer waren im Ebertbad. Jugendliche aus aller Welt in Oberhausener Gastfamilien untergebracht.

  • Jugendliche aus der ganzen Welt werden zwei Wochen lang in Gastfamilien aufgenommen
  • Nationen überreichen der Stadt Oberhausen jeweils ein landestypisches Geschenk
  • Teilnehmer wählen zwischen Projekten rund um die Themen Musik, Sport und Wissenschaft

Flaggen, Fähnchen, Freunde – das Ebertbad ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Es ist ruhig im Saal, was an der Zeitverschiebung für manche Gäste liegt. Denn einige sind erst nachts angekommen. Zur Multi 2016, die am Montagmorgen offiziell eröffnet wurde.

350 Teilnehmer sind in diesem Jahr dabei, in zwei Wochen begegnen sich 15 Nationen. Die stellten sich vor und übergaben je ein Geschenk an die Stadt Oberhausen. Bücher, bestickte Tücher, Schokolade und Essstäbchen, die Präsente sind verschieden, wie die Länder aus denen die Jugendlichen stammen. Zwei Wochen bleiben die Teenager in Oberhausen, untergebracht werden sie Gastfamilien. Richtig laut wird es, als der jüngste Teilnehmer der Multi auf die Bühne trippelt: der kleine Lukas. 13 Monate jung. Sofort wird er für ein Selfie hinzugenommen. „Ihr könnt ruhig Party machen im Hintergrund“, fordert Moderatorin Juliane Wieschok die Menge auf, hält einen Selfie-Stick hoch und drückt ab. Hunderte wehende Fähnchen versetzen das Ebertbad in Ekstase. Ein Hauch von Olympia mitten in Oberhausen.

Für den zwölfjährigen Mats ist es die erste Multi. „Darri aus Island ist unser Gast. Der kann sehr gut Englisch“, erzählt er. Beide spielen gerne Fifa und Darri sei ein „ganz normaler Junge“, findet Mats. Wie für die Gastbrüder ist auch der Zuwachs für die Eltern immer spannend. Petra Bakker und ihre Familie sind seit zehn Jahren dabei. Sie freut sich auf die gemeinsame Zeit. „Wir nehmen dieses Jahr drei Jugendliche auf. Mit unseren vier eigenen haben wir dann sieben Kinder“, erzählt sie stolz. Sie sei durch die Multi offener geworden und finde es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. „Das kann natürlich auch mal turbulent sein. Wir müssen alle schneller duschen“, lacht Petra Bakker. „Aber das passt schon.“

Zwillinge nehmen Gäste auf

Die Stimmen im Saal werden lauter, als die Projekte verteilt werden. Bjarne und Lennart (beide 15) aus Buschhausen wollen ähnliche Dinge unternehmen – bei Zwillingen nichts Ungewöhnliches. „Wassersport, Pop meets Opera oder Basketball. Ich hoffe das klappt“, sagt Bjarne. Falls nicht, könne das Projekt mit anderen Teilnehmern getauscht werden, erklärt Lennart.

Am Eingang des Ebertbades fällt es schwer, sein eigenes Wort zu verstehen. Die Meute drängt sich um die Personen mit den orangenen Shirts – das Organisationsteam der Multi. „Ein bisschen Chaos“ sagt Markus Barten, selbst ernannter „Türsteher“. Jeder Teilnehmer wird für ein Projekt vermerkt. „Ohne kommt keiner an mir vorbei“, scherzt Barten und gibt schließlich den Weg nach draußen frei.

Am Abend ließen die Jugendlichen Wunschzettel mittels Luftballons in die Höhe steigen.