Oberhausen. Künftiger Intendant stellt sich im passenden T-Shirt dem Kulturausschuss vor. Letzter Beitrag der unerwartet langen Sitzung fällt knapp aus.

Er war zu Gast im Kulturausschuss und erlebte die seit Jahren längste Sitzung dieses Gremiums: Florian Fiedler, der in der Theater-Spielzeit 2017/18 die Nachfolge von Intendant Peter Carp antreten wird, drückte durch die Aufschrift seines T-Shirts aus, dass ihm sein künftiger Arbeitsort bereits ans Herz gewachsen ist: Oberhausen prangte in weißen Lettern auf seiner Brust.

Vorstellung im Schnell-Durchgang

„Das T-Shirt hat mir meine Schwester zum Geburtstag geschenkt, dazu einige Oberhausen-Bücher zur Vorbereitung“, sagte Fiedler, der schon damit begonnen hat, seinen künftigen Arbeitsort zu erkunden. Auch in einem der Hotelzimmer, die das Gdanska anbietet, hat er schon übernachtet. Gdanska-Chefin Maria Golebiewski duzt ihn bereits.

Dass die Sitzung, deren letzter Tagesordnungspunkt ihm „gehörte“, so lange dauern würde, hatte Fiedler nicht eingeplant. „Ich mach’s ganz kurz“, versprach er dem Gremium mit dem Hinweis, Daten über ihn und seine Karriere ließen sich schließlich im Internet finden. „Zu meiner Biografie nur so viel: 15 Jahre Regisseur, davon zehn Jahre in Leitungspositionen. Ich möchte mich aber sehr dafür bedanken, dass ich so ein tolles Team leiten darf“, sagte Fiedler – und dass er das große Glück habe, „ein schönes Erbe anzutreten“. Das Oberhausener Theater bezeichnete er als „lebendiges Haus“ und dankte der Kommission dafür, dass sie ihn auswählte.

Jürgen Sarkiss wird bleiben

„Ich war schon wahnsinnig oft hier. Bin dabei, mein Team zusammen zu stellen, Schauspieler und Dramaturgen zu suchen. Seine Oberhausener Fans kann ich beruhigen: Jürgen Sarkiss wird bleiben“, verriet Fiedler mit Blick auf den Publikumsliebling der Spielzeit 2014/15. Das ist erstaunlich, denn als bekannt wurde, dass Peter Carp nach Freiburg wechseln werde, hatte Sarkiss noch betont, dass es für ihn genau der richtige Zeitpunkt wäre, mal in eine andere Stadt zu gehen. Er hat es sich offensichtlich anders überlegt. Fiedler nannte auch die anderen Mitglieder des Ensembles, die Oberhausen nicht verlassen werden: Klaus Zwick, Torsten Bauer, Anna Polke, Elisabeth Kopp.

Wann er denn nach Oberhausen ziehen wolle, fragte Manfred Flore, der SPD-Sprecher im Kulturausschuss. „Ab Januar bin ich vor Ort“, sagte Fiedler, bevor er sich verabschiedete. Der nächste Termin rief, der künftige Intendant eilte fort, nicht ohne noch dem Kollegen Carp und seinem Team eine erfolgreiche Spielzeit 2016/17 zu wünschen. Im September, nach der Theater-Sommerpause, kommt er wieder zu Besuch.

Einen Bericht über die Kulturausschuss-Sitzung lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben.