Oberhausen. Intendant Peter Carp stellt die Premieren für die kommende Spielzeit vor. Von der „Unendlichen Geschichte“ über „Ronja Räubertochter“ bis zu „Faust I“

Energie ist das Leitmotiv der kommenden Spielzeit, mit der sich Intendant Peter Carp und sein Ensemble zugleich aus unserer Stadt verabschieden. „Im Zentrum unserer Arbeit, steht das Ensemble – nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Zuschauerraum, in der Fußgängerzone, in Cafés, Geschäften, an Tankstellen, in Kneipen“, betont Carp, dass das Engagement des Theaters die ganze Stadtgesellschaft einbeziehen will.

Leckerbissen für Fantasy-Fans

Alle sind „potenzielle Zuschauer, die schon kommen und die noch kommen sollen“. Vorhang auf für die geplanten Premieren im Großen Haus: Allen Fantasy-Fans, Alter zehn bis 100, präsentiert das Theater zur Spielzeiteröffnung „Die unendliche Geschichte“, ein fantastisches Märchen für Kinder und Erwachsene nach dem Roman von Michael Ende. Grundlage für die Produktion mit Schauspielern und Puppen ist eine Inszenierung des Wiener Theaters der Jugend. „Wir haben sie gekauft und erfinden sie mit unserem Ensemble neu“, sagt Carp. Die Premiere ist für den 17. September geplant.

Mit einer Bühnenfassung des Romans „GB 84“ von David Peace bringt Peter Carp den Bestseller exklusiv für das Theater Oberhausen als Welt-Uraufführung auf die Bühne. „Eine Mischung zwischen Polit-Thriller und dokumentarischem Theater“, sagt der Intendant. Es geht um den Konflikt zwischen Bergarbeitern und der Regierung Margret Thatcher 1984 in England, der mit einer schweren Niederlage der britischen Arbeiterbewegung endete. Premiere ist am 4. November.

Junge Theaterfans können sich auf „Ronja Räubertochter“ freuen. Das Familienstück nach dem Kinderbuch-Klassiker von Astrid Lindgren wird von Christian Quitschke inszeniert, bekannt durch seine sehr gelungene Inszenierung von „Urmel aus dem Eis“. Premiere soll am 27. November sein.

„Einmal muss man es machen“, kündigt Carp die nächste Premiere an: Goethes „Faust I“. Regisseur Pedro Martins Beja, dessen Vorliebe für große Weltliteratur Oberhausen bereits den „Hamlet“ bescherte, habe sich dazu „bereit erklärt“, verrät Carp. Premiere ist am 20. Januar 2017.

Es folgen noch „Neue Heimat, ein Projekt von geflüchteten Theater-Künstlern, „Don Quijote“ als musikalische Produktion (Regie: Thomas Fiedler) sowie „Der Theatermacher“, ein Stück, das der Intendant selbst inszenieren will.

Eine Besonderheit der Spielzeit 2016/17, die mit dem Theaterfest am 4. September eröffnet wird, ist, dass viele der engagierten Regisseure dem Publikum bereits durch frühere Inszenierungen bekannt sind. Das gilt für die Aufführungen auf der großen Bühne ebenso wie für die im Malersaal (die in einer der nächsten Ausgaben dieser Zeitung noch vorgestellt werden).

Das neue Spielzeitheft ist ab sofort im Theater sowie in vielen kulturellen und öffentlichen Einrichtungen wie Büchereien, Rathäusern und Bezirksämtern erhältlich.

Neben einer Beschreibung der geplanten Aufführungen und Projekte enthält es kleine Porträts interessanter Oberhausener Bürger.